General der Kavallerie Graf Frimont von Palota,
Fürst von Antrodocco

FrimontJohann Maria de Frimont (auch Jean Marie de Frimont) wurde am 3. Januar 1759 in Finstringen in Lothringen geboren. Frimonts Vater war ein aus dem königlich-französischen Heer ausgetretener Offizier. Im Jahr 1776 trat der junge Frimont im Alter von 17 Jahren als einfacher Soldat in das kaiserlich-österreichische Husaren-Regiment Nr. 8 „Graf von Wurmser“ ein, und konnte innerhalb desselben während des schon bald darauf ausgebrochenen Bayerischen Erbfolgekrieges (1778/79) in den Rang eines Unterleutnants aufsteigen.

Von 1788 an focht Frimont in den Feldzügen gegen die Türken, ab 1790 stand er unter Feldmarschall-Leutnant Graf Baillet de Latour in Belgien, und kam letzten Endes bei Ausbruch des Ersten Koalitionskrieges im April 1792 an den Oberrhein. Unter dem Oberbefehl des damaligen Generals der Kavallerie Graf von Wurmser dienend, zeichnete sich der zum Rittmeister beförderte Frimont während des Feldzuges von 1795 besonders im Gefecht bei Frankenthal (12. November 1795) aus und erwarb bei der 42. Promotion am 11. Mai 1796 das Ritterkreuz des Maria-Theresien-Ordens.

Im Jahr 1798 zum Oberst befördert, kommandierte Frimont von 1798 bis 1801 das Jägerregiment zu Pferd „Bussy“, und führte es in den darauffolgenden Feldzügen des Zweiten Koalitionskrieges in Oberitalien. Hierbei tat er sich in den Kämpfen um Genua, sowie den Schlachten von Marengo (14. Juni 1800) und am Mincio (25.-26. Dezember 1800) als entschlossener Truppenführer hervor.

Bei Ausbruch des Dritten Koalitionskrieges von 1805 stand Frimont als Generalmajor und Kommandeur einer gemischten Brigade (4 Eskadronen Husaren und 3 Bataillone Grenzer) bei der k.k. Italien-Armee unter Erzherzog Karl in der Division des Feldmarschall-Leutnants Simbschen. In der Schlacht um Caldiero (29.-31. Oktober 1805) befehligte Frimont 8 Eskadronen Chevauxlégers und 8 Eskadronen Husaren und focht mit diesen Truppen unter Feldmarschall-Leutnant Graf von O´Reilly im Zentrum bei Caldiero selbst gegen die anstürmenden französischen Divisionen Marschall Massénas. Beim strategisch notwendig gewordenen Rückzug des österreichischen Heeres von der Etsch in die Stammlande übertrug Erzherzog Karl, Frimont das Kommando der Nachhut (bestehend aus 4 Grenzinfanterie-Bataillone, 2 Husaren-Eskadronen und einigen leichten Geschützen) der Hauptkolonne seines Heeres. Sehr geschickt lieferte Frimont den nachstoßenden französischen Truppen erfolgreiche Nachhutgefechte so wie z.B. bei Sankt Pietro Engu (4. November 1805). Für seine in diesem Feldzug geleisteten Verdienste erfolgte im Jahr 1806 die Erhebung in den Freiherrenstand sowie die Verleihung der Inhaberschaft über das Husaren-Regiment Nr. 9, welches er bis 1832 führte.

Im Krieg von 1809 war Frimont dem Heer von Erzherzog Johanns zugeteilt, und focht auf dem norditalienischen Kriegsschauplatz. Hier in Norditalien brachte Frimont sein besonderes Wirken und seine umsichtige Führung in den Schlachten bei Pordenone (15. April 1809), bei Sacile (16. April 1809) und an der Piave (7.-8. Mai 1809) gegen den italienischen Vizekönig Eugene Beauharnais die Verleihung des Kommandeurskreuzes des Maria-Theresien-Ordens (73. bis 86. Promotion in den Jahren 1809-1810) ein. In der Schlacht bei Raab (heute: Györ/Ungarn) am 14. Juni 1809 bildete Frimont den rechten Flügel von Erzherzog Johanns Heer.

Während des Feldzuges Napoleons gegen Russland 1812 kommandierte Frimont die Kavallerie-Division des österreichischen Hilfskorps und nahm unter Fürst Schwarzenberg an der siegreichen Schlacht bei Gorodeczna (12. August 1812) über die 3. russische Westarmee unter Graf Tormassow sowie den Gefechten bei Podubny und Gnidawa teil.

Im Frühjahr 1813 übertrug Fürst Schwarzenberg, Frimont interimistisch das Kommando des österreichischen Hilfskorps, nachdem dieser am 30. Januar 1813 mit den russischen Generalen eine Konvention unterzeichnet hatte, in welchem das österreichische Korps für neutral erklärt wurde, und der Fürst selbst nach Wien zurückberufen wurde. Im Oktober 1813 wurde Frimont inzwischen zum General der Kavallerie befördert, nach seiner Tätigkeit als Divisionskommandeur in dem Heer von Innerösterreich unter Feldzeugmeister Freiherr von Hiller (Frimont kommandierte unter diesem 6 Bataillone und 18 Eskadronen) in Oberitalien, nach Deutschland berufen, um dort die Führung der österreichischen Truppen innerhalb des V. (österreichisch-bayerischen) Armeekorps (Kommandeur: Feldmarschall Graf von Wrede) in der alliierten Hauptarmee unter Fürst Schwarzenberg zu übernehmen. Mit dem V. Korps trat Frimont speziell in den Schlachten bei La Rothiére (1. Februar 1814), Bar-sur-Aube (26.-27. Februar 1814) und Arcis-sur-Aube (20.-21. März 1814) während des Frankreichfeldzuges von 1814 in Erscheinung.

Die Rückkehr Napoleons von Elba brachte Frimont erneut die Gelegenheit sich kriegerisch zu bewähren. So erhielt er im Feldzug von 1815 den Oberbefehl über die k.k. Armee von Ober-Italien (85.000 Mann). Nach diesem siegreichen Feldzug war Frimont von 1815 bis 1818 Befehlshaber der österreichischen Besatzungstruppen in Frankreich. Ab dem Jahr 1819 kommandierender General in der Lombardei und Venetien, leitete Frimont 1821 und ein zweites Mal im Jahr 1831 militärische Interventionen gegen die revolutionären Umtriebe in Neapel und Modena.

Für seinen 1821 erfolgten erfolgreichen Einsatz erhielt Frimont von König Ferdinand IV. von Neapel den Titel eines Fürsten von Antrodocco.1831 wurde er in den österreichischen Grafenstand erhoben, und im November diesen Jahres an die Spitze des Hofkriegsrates in Wien berufen. Doch Frimont verstarb bereits wenig später nach einem tatenreichen Leben am 26. Dezember 1831 in Wien. Er war ein talentierter, ausgezeichneter und begabter Kavalleriegeneral.