Feldmarschall-Leutnant Freiherr von Fröhlich

Michael Freiherr von Fröhlich wurde am 9. Januar 1740 in Marburg geboren. Er zeichnete sich bereits als junger Offizier in der kaiserlich-österreichischen Armee im Siebenjährigen Krieg (1756-1763) aus. Als Oberst verteidigte er im Krieg gegen das Osmanische Reich (1787-1792) im Jahr 1788 mit nur 1.500 Mann erfolgreich die Festung Dobrozela gegenüber 10.000 türkische Soldaten!

Zu Ende des Jahres 1795 erfolgte seine Beförderung zum Generalmajor, und zur Dienststellung in der k.k. Oberrhein-Armee unter General der Kavallerie Graf von Wurmser. Bereits im Frühjahr 1796 zum Feldmarschall-Leutnant ernannt, kommandierte Fröhlich bei Feldzugsbeginn im Juni 1796 den linken Flügel (bestehend aus 12 ½ Bataillonen und 25 Eskadronen, zusammen etwa 14.900 Mann) der k.k. Oberrhein-Armee unter Graf von Wurmsers Nachfolger, dem Feldzeugmeister Graf Baillet de Latour. Mit seinen Truppen verteidigte er im Verlauf des Junis die Schwarzwald-Pässe und Oberschwaben gegen die vorstoßende französische Rhein-Mosel-Armee Moreaus. Am 29. Juli 1796 zwang Fröhlich in Biberach an der Riss in Oberschwaben gemäß dem Befehl Erzherzog Karls die Reste des Schwäbischen Reichskreiskorps, nachdem er dieses mit 8 Bataillonen und 10 Eskadronen umstellt hatte, zur Entwaffnung und Auflösung. Mitte September 1796 ging Fröhlich mit seinem Korps wieder offensiv gegen Moreaus Truppen im Allgäu und Oberschwaben vor, führte einen erfolgreichen „Kleinkrieg“ (Isny, Memmingen, Ravensburg, Wangen, Ratzenried usw.) und fügte dem französischen Heer empfindliche Verluste – auch im Nachschub – bei. Vom 27. Oktober 1796 bis zum 2. Februar 1797 belagerte Fröhlich mit seiner Division unter Kommando des Feldmarschall-Leutnants Fürst Karl Aloys zu Fürstenberg erfolgreich den französischen Brückenkopf von Hüningen.

Zu Beginn des Zweiten Koalitionskrieges im Frühjahr 1799 zum Inhaber des Infanterie-Regiments Nr. 28 (ehemals „Graf von Wartensleben) ernannt und in der k.k. Italien-Armee als Divisionskommandeur angestellt, zeichnete sich Fröhlich in den Schlachten und Gefechten von Verona (26. März 1799), Legnano (26. März 1799) und Magnano (5. April 1799) besonders aus. Vom 14. Oktober bis zum 12. November 1799 belagerte Fröhlich mit seiner Division (9 Bataillone und 10 Eskadronen, zusammen etwa 8.000 Mann) das von französischen Truppen verteidigte Ancona an der Adria und nimmt es am 13. November 1799 erfolgreich ein.

Danach verliert sich nach den vorhandenen Unterlagen Fröhlichs Spur in der Kriegsgeschichte. Wir finden ihn im Jahr 1813 wieder, als er zum Festungskommandeur von Olmütz (heute: Olomouc/Tschechien) ernannt wurde. In dieser Stellung verstarb von Fröhlich im Jahr 1814 in Olmütz.

Fröhlich war ein ausgezeichneter österreichischer Offizier, der viel über die erfolgreiche Führung des „Kleinkrieges“ verstand, welche er sich im Kampf gegen die türkischen Truppen 1787-1792 auf dem Balkan angeeignet hatte.