Feldmarschall-Leutnant Graf von Hadik-Futak

Karl Joseph Graf von Hadik-Futak wurde im Jahr 1756 in Leutschau (heute: Levoca/Slowakei) geboren. Zweiter Sohn des berühmten österreichischen Husarenführers und ungarischen Volkshelden Andreas Reichsgraf von Hadik-Futak (1710-1790), welcher während des Siebenjährigen Krieges (1756-1763) durch seinen erfolgreichen Streifzug auf Berlin in ganz Europa bekannt geworden war. Im Alter von 17 Jahren trat der junge Hadik 1773 in die kaiserlich-österreichische Armee ein, und wurde im Husaren-Regiment seines Vaters (Nr. 3) angestellt. Der junge Karl wurde hier –im Alter von 20 Jahren - am 1. März 1776 zum Hauptmann befördert. Er focht als solcher im Bayerischen Erbfolgekrieg (1778/79) gegen Preußen und wurde am 29. Mai 1779 zum Major im Husaren-Regiment seines Vaters befördert. Am 1. Mai 1784 schließlich Oberstleutnant und im Juli 1789 – 33 Jahre alt-  Oberst und Kommandeur des berühmten Husaren-Regiments Nr. 16 „Graf von Blankenstein“. Einen Teil des Krieg gegen das Osmanische Reich (1787-1792) machte der junge Graf Hadik als Volontär mit, und konnte sich hierbei besonders vor Belgrad auszeichnen. Im Jahr 1790 begab er sich zu seinem Husaren-Regiment in die österreichische Niederlande und war bei der Niederschlagung des belgischen Aufstandes beteiligt.

Zu Beginn des Ersten Koalitionskrieges im April 1792 mit seinem Husaren-Regiment in Brüssel stationiert, erhielt Hadik am 29. September 1792, als Maubeuge eingeschlossen werden sollte, das Kommando der österreichischen Avantgarde, welche den Übergang über die Sambre erzwingen sollte. Bei dieser Gelegenheit entwickelte Hadik einen solchen Mut verbunden mit Bravour, daß die angestrengtesten Versuche der französischen Truppen, eine feste Stellung zu behaupten, scheiterten und dieselben mit einem großen Verlust geworfen wurden. Danach focht Karl Graf von Hadik mit seinem Regiment unter Albert Herzog von Sachsen-Teschen in der unglücklichen Schlacht bei Jemappes am 6. November 1792, wobei er sich durch Umsicht und Tapferkeit auszeichnen konnte.

Mit seinem Regiment im Winter 1792 dem Rückzug der kaiserlichen Truppen hinter die Erft folgend, nahm er im Frühjahr 1793 unter dem neuen Oberbefehlshaber der k.k. Hauptarmee Feldmarschall Prinz von Sachsen-Coburg-Saalfeld an dessen Offensive teil, und focht im siegreichen Gefecht bei Aldenhoven (1. März 1793) und der Schlacht von Neerwinden (18. März 1793). Vom 15. bis 16. Oktober 1793 nahm Hadik mit seinen Blankenstein-Husaren unter Feldzeugmeister Graf von Clerfayt an der Schlacht von Wattignies teil, wo er sich unter den Augen seines Vorgesetzten rühmlichst hervortat. In dieser Schlacht kommandierte Hadik am 15. Oktober 1793 den äußersten linken Flügel des österreichischen Observationskorps, welcher aus drei Eskadronen seines Regiments sowie vier Eskadronen Coburg-Dragoner bestand. Die Franzosen rückten auf diesem Teil des Schlachtfeldes mit etwa 8.000 Mann gegen ihn vor. Hadik griff, ohne zu zögern und deutlich unterlegen, die heranrückende französische Abteilung mit größter Entschlossenheit an und nahm diesem drei Geschütze weg. Als er am 16. Oktober 1793 bei Beaumont wieder und mit verstärkter Macht von den Franzosen angegriffen wurde, hielt Hadik von 9 Uhr morgens  bis 14 Uhr nachmittags der französischen Übermacht stand. Dann, ungeachtet des heftigen feindlichen Widerstandes, entschloss sich Hadik abermals wie am Vortag zum Gegenangriff, zwang die Franzosen hier zum Rückzug und nahm ihnen 5 Geschütze sowie der gesamten Bagage weg! Für diese ebenso umsichtig wie auch entschlossenen Waffentaten wurde Graf Hadik zum Generalmajor befördert und wurde bei der 34. Promotion vom 7. Juli 1794 mit dem Ritterkreuz des Maria-Theresien-Ordens ausgezeichnet.

Ab 1795 Brigadekommandeur in der k.k. Hauptarmee am Niederrhein unter Feldmarschall Graf von Clerfayt am Niederrhein, verlor Hadik am 15. Oktober 1795 das Gefecht bei Steinbach. Doch schon im Feldzug von 1796 konnte sich Hadik äußerst glänzend auszeichnen. So machte er sich unter den Augen von Erzherzog Karl besonders in der Schlacht bei Wetzlar (15. Juni 1796), den Gefechten bei Uckerath (19. Juni 1796) und Amberg (24. August 1796) sowie in der Schlacht bei Würzburg (2. September 1796) höchst verdient. Für seine bei Würzburg geleistete Waffentat wurde Hadik bei der 51. Promotion am 29. April 1797 mit dem Kommandeurskreuz des Maria-Theresien-Ordens ausgezeichnet. Im Frühjahr 1797 zum Feldmarschall-Leutnant befördert, ging er mit seiner Division im April 1797 an die norditalienische Front gegen Napoleon Bonaparte ab.

Zu Beginn des Zweiten Koalitionskrieges im Frühjahr 1799 als Divisionskommandeur in der  k.k. Italien-Armee eingeteilt, tat er sich mehrmals auf dem Schlachtfeld hervor; so in der Schlacht von Novi (15. August 1799) wo er die rechte Angriffskolonne kommandierte. Während des Feldzuges von 1800 neben den Feldmarschall-Leutnants Ott, Kaim und Hohenzollern wohl einer der fähigsten Unterführer des Oberbefehlshabers der k.k. Italien-Armee, von Melas, focht Hadik unter diesem im siegreichen Gefecht bei Cadibona (6. April 1800) und bestand selbst mit seiner Division am 26. Mai 1800 bei Romano gegen Napoleons Reserve-Armee ein heftiges aber dennoch glänzendes Gefecht! In der Schlacht von Marengo am 14. Juni 1800 kommandierte Graf Hadik die Erste Hauptkolonne des Zentrums (6 Bataillone und 9 Eskadronen, zusammen 5.000 Mann). Bei den unzähligen über den Bach Fontanone gegen die französische Brigade Rivaud geführten Angriffe wurde Graf von Hadik an der Spitze seiner Truppen vorgehend tödlich verwundet. Der Sterbende wurde von seinen Soldaten nach Alessandria zurückgebracht wo er am 24. Juli 1800 im Alter von erst 44 Jahren seiner schweren Wunde erlag.

Feldmarschall-Leutnant Karl Graf von Hadik-Futak war ein für das damalige österreichische Heer höchst begabter und bemerkenswerter junger General. Er verfügte über ein hohes Maß an militärischem Talent und war ein ausgezeichneter Kavalleriekommandeur wie auch Avantgardeführer.