Feldmarschall-Leutnant Fürst von Hohenlohe-Ingelfingen

Prinz Friedrich Karl Wilhelm von Hohenlohe wurde im Jahr 1752 in der fürstlichen Residenz seines Vaters in Ingelfingen (Hohenlohe-Kreis) geboren. Über seine frühere militärische Laufbahn ist nur sehr wenig bekannt. Sicher ist dass er im Jahr 1781 Major im Dragoner-Regiment Nr. 39 „Waldeck“ war, und im Jahr 1789 zum Oberst befördert, zum Kommandeur dieses Dragoner-Regiments aufrückte.

Während des Ersten Koalitionskrieges im Frühjahr 1793 mit seinen Waldeck-Dragonern in der k.k. Oberrhein-Armee zunächst unter General der Kavallerie Graf von Wurmser dienend, zeichnete er sich dann unter Feldzeugmeister Fürst von Hohenlohe-Kirchberg im Feldzug von 1794 besonders in den Gefechten von Kaiserslautern (20. September 1794) und bei Oggersheim (9. Oktober 1794) als Reiteroberst persönlich aus, so dass er noch im selben Jahr zum Generalmajor befördert wurde.

Zu Beginn des Zweiten Koalitionskrieges im März 1799 in der k.k. Hauptarmee in Schwaben unter Erzherzog Karl dienend, konnte sich Fürst Hohenlohe-Ingelfingen als Brigadekommandeur in der Kürassier-Division des Feldmarschall-Leutnants Graf von Riesch besonders in der Schlacht von Stockach (25. März 1799) auszeichnen, als dessen Kürassiere bei Liptingen die französische Kavallerie-Reserve d´Hautpoults in die Flucht schlugen. Anfang November 1799 von Erzherzog Karl als kommandierender General an die Enz abgesandt, ging der Fürst aus eigener Inspiration am 3. November 1799 gegen ein französisches Korps unter Divisionsgeneral Ney bei Löchgau-Erligheim vor, und schlug dies unter empfindlichen Verlusten bis nach Sinsheim zurück. Durch dieses siegreiche Gefecht bewirkte Hohenlohe den dritten Entsatz der von der französischen Rhein-Armee unter Divisionsgeneral Lecourbe bedrohten Festung Philippsburg. Für seinen Sieg bei Löchgau-Erligheim wurde Hohenlohe-Ingelfingen bei der 61. Promotion vom 21. November 1799 mit dem Ritterkreuz des Maria-Theresien-Ordens ausgezeichnet und zum Feldmarschall-Leutnant befördert. Ende des Jahres befehligte er unter Feldmarschall-Leutnant Graf von Sztáray dienend, im siegreichen Gefecht von Wiesloch (2.-3. Dezember 1799) eine Angriffskolonne (3 Bataillone und 16 Eskadronen) und konnte maßgeblich zum Sieg beitragen. Zu Beginn des Frühjahrsfeldzuges von 1800 im März 1800 zum Feldmarschall-Leutnant befördert, diente Hohenlohe-Ingelfingen wiederum in der k.k. Hauptarmee in Süddeutschland unter dem neuen Oberbefehlshaber Feldzeugmeister von Kray.

Während des Winterfeldzuges von 1800 kommandierte Fürst von Hohenlohe-Ingelfingen eine Division (4 Bataillone und 12 Eskadronen) unter Feldmarschall-Leutnant Baillet-Merlemont und nahm an der katastrophalen Schlacht von Hohenlinden (3. Dezember 1800) sowie an den Rückzugsgefechten entlang der Saalach vor Salzburgs Toren (12.-14. Dezember 1800) teil. Nach dem Frieden von Lunéville 1801 zum Inhaber des vakanten Dragoner-Regiments Nr. 7 (Anmerkung: Das ehemalige Dragoner-Regiment Nr. 39 „Waldeck“, welches nach der Reform von 1798 die Nr. 7 erhielt, und schließlich 1802 in Dragoner-Regiment Nr. 2 umnummeriert wurde.) erhoben, welches er bis zu seinem Tod führte. Außerdem wurde Fürst Hohenlohe-Ingelfingen zum Divisionär in Grodek (heute: Gorodok/Ukraine) und Lemberg (heute: Lviv/Ukraine) ernannt.

Während des Dritten Koalitionskrieges von 1805 kommandierte Fürst von Hohenlohe-Ingelfingen in der Schlacht von Austerlitz (2. Dezember 1805) die schwere österreichische Kavallerie-Division (20 Kürassier-Eskadronen) in der fünften Angriffskolonne unter Feldmarschall-Leutnant Fürst Liechtenstein. Im Zentrum der Schlacht eingesetzt wurde sein Kavallerie nach heftigen Gefechten von Marschall Murats französischen Kürassier-Regimentern aus dem Feld geschlagen.

Der Fürst trat 1809 in die Pension und verstarb am 16. Januar 1815 in Kaschau (heute: Kosice/Slowakei). Feldmarschall-Leutnant Friedrich Fürst zu Hohenlohe-Ingelfingen war ein ausgezeichneter Kavalleriegeneral, welcher auch selbständige Operationen leiten konnte. Übrigens ist dieser österreichische Fürst nicht mit seinem Verwandten, dem preußischen General der Infanterie Friedrich Ludwig Fürst zu Hohenlohe-Ingelfingen (1746-1818 ) zu verwechseln, welcher am 14. Oktober 1806 von Napoleon bei Jena geschlagen wurde.