Feldmarschall-Leutnant Ritter von Lindenau

LindenauKarl Friedrich Ritter von Lindenau wurde im Jahr 1746 in Leipzig geboren. Zunächst in preußischen Diensten tätig, lernte der junge von Lindenau die Kriegstechnik Friedrichs des Großen studieren. Nachdem er sich eine damals allzu freimütige Kritik an der Heereseinrichtung der preußischen Armee und an der Taktik erlaubt hatte, sich des weiteren mit dem alten Feldmarschall von Möllendorf verfeindet und sich damit die Karriere verdorben hatte, trat von Lindenau im Jahr 1789 aus den preußischen Diensten aus. Noch im gleichen Jahr trat er ohne Schwierigkeiten in österreichische über, und wurde am 1. August 1789 als Major in den Generalstab des Generalstatthalters der österreichischen Niederlande (Belgien) dem Herzog Albert von Sachsen-Teschen wohlwollend aufgenommen. Der Herzog schätzte Ritter von Lindenau sehr und nahm ihn nach Brüssel mit. Bald darauf verband ihn mit diesem eine feste Männerfreundschaft. In Brüssel hatte von Lindenau die große Ehre den damals bei seinen Pflegeeltern zur Erziehung lebenden jungen Erzherzog Karl als Lehrer in Kriegsgeschichte und Taktik zu unterrichten.

Im Jahr 1790 zum Oberst befördert, diente von Lindenau dem Herzog von Sachsen-Teschen als Generalquartiermeister (Stabschef). Nach der Schlacht von Jemappes (6. November 1792) kehrte von Lindenau noch im November 1792 nach Wien zurück. Im März 1797 wurde er zum Generalmajor befördert.

Im Feldzug von 1799 unter Erzherzog Karl befehligte Ritter von Lindenau eine Infanterie-Brigade in der k.k. Hauptarmee in Schwaben. Nach der Teilnahme an den laufenden Gefechten und Schlachten des Feldzuges, konnte sich von Lindenau besonders bei der Erstürmung von Mannheim (18. September 1799) hervorheben. Zu Beginn des Frühjahrsfeldzugs von 1800 war Ritter von Lindenau inzwischen zum Feldmarschall-Leutnant befördert, Divisionskommandeur in der k.k. Hauptarmee in Schwaben unter Feldzeugmeister von Kray. In der Schlacht von Engen (3. Mai 1800) erwarb sich von Lindenau für seine Leistung in der Behauptung des Schlachtfeldes das Ritterkreuz des Militär-Maria-Theresienordens (67. Promotion vom 5. November 1801). Feldmarschall-Leutnant Ritter von Lindenau war übrigens während des Frühjahrs-Feldzuges von 1800 dauerhaft in Feldzeugmeister von Krays Beratungen vertreten, da ihn dieser sehr schätzte und oft auf den Rat dieses alten Offiziers hörte. Im Jahr 1803 zum Inhaber des Infanterie-Regiments Nr. 29 erhoben, welches er bis zu seinem Tod führte.

Während des Dritten Koalitionskrieges von 1805 war Lindenau Kommandeur einer Grenadier-Division (10 Bataillone) in der k.k. Italien-Armee. Unter Erzherzog Karl kämpfte Ritter von Lindenau in der siegreichen Schlacht um Caldiero (29.-31. Oktober 1805).

Im Krieg von 1809 war von Lindenau Kommandeur einer Grenadier-Division (8 Bataillone) im Reservekorps (General der Kavallerie Fürst Liechtenstein) der österreichischen Hauptarmee unter Erzherzog Karls, und focht mit dieser in der siegreichen Schlacht von Aspern-Essling (21.-22. Mai 1809). Am 27. Mai 1809 zum Feldzeugmeister befördert nahm Ritter von Lindenau am weiteren Feldzugsgeschehen nicht mehr teil und trat zu Beginn des Friedensschlusses von Schönbrunn (14. Oktober 1809) in den wohlverdienten Ruhestand. Feldzeugmeister Ritter Karl Friedrich von Lindenau verstarb am 14. Februar 1817 in Wien.