General der Kavallerie Graf von O´Reilly

Andreas O´Reilly wurde am 3. August 1742 in Ballenlogh in Irland geboren. Der junge O´Reilly trat als Freiwilliger während des Siebenjährigen Krieges (1756-1763) in die kaiserlich-österreichische Armee ein. Im Jahr 1784 heiratete er in ein böhmisches Adelsgeschlecht ein, und erhielt folglich den Grafentitel. O´Reilly focht im Bayerischen Erbfolgekrieg (1778/79) im Rang eines Majors. Während des Krieges gegen das Osmanische Reich (1787-1792) stieg O´Reilly zuerst zum Oberstleutnant auf, wurde schließlich 1789 zum Oberst befördert und zum Kommandeur des Chevauxlégers-Regiments Nr. 13 „Modena“ (1798 in ein Dragoner-Regiment umgewandelt, erhielt es als solches die Nr. 5. Im Jahr 1802 aufgelöst) ernannt. O´Reilly nahm mit seinem ihm unterhabenden Regiment im Herbst 1789 an der erfolgreichen Belagerung von Belgrad teil.

O´Reilly entwickelte sich während des Ersten Koalitionskrieges zum verwegener Reiterführer und fähigen Avantgarde-Kommandeur und stieg für seine Verdienste 1794 zum Generalmajor auf. Besondere Auszeichnung an Tapferkeit verdiente sich O´Reilly während des Feldzuges von 1796 im Gefecht bei Amberg (24. August 1796), sowie während des Zweiten Koalitionskrieges in der Ersten Schlacht von Zürich (4. Juni 1799). Nach Italien versetzt, diente O´Reilly im Feldzug von 1800 in der k.k. Italien-Armee unter General der Kavallerie Melas. In der Schlacht von Marengo am 14. Juni 1800 kommandierte Generalmajor O´Reilly die rechte Flügelkolonne (5 Bataillone, 1 Kompanie und 5 ½ Eskadronen, insgesamt 3.000 Mann stark). Für seine hierbei in der Schlacht von Marengo erwiesene Tapferkeit wurde O´Reilly bei der 66. Promotion vom 18. August 1801 mit dem Ritterkreuz des Maria-Theresien-Ordens ausgezeichnet.

1803 wurde O´Reilly zum Inhaber des 1802 neu formierten und bisher vakanten Chevauxlégers-Regiments Nr. 3 (Das ehemalige Dragoner-Regiment Nr. 10 „Lobkowitz“) ernannt, welches er bis zu seinem Tod 1832 führte. Zu Beginn des Dritten Koalitionskrieges von 1805, inzwischen zum Feldmarschall-Leutnant aufgestiegen, erhielt O´Reilly ein Divisionskommando in der k.k. Italien-Armee unter Erzherzog Karl. Unter diesem dienend konnte sich O´Reilly in der Schlacht um Caldiero (29.-31. Oktober 1805) besonders am 30. Oktober 1805 bei der Verteidigung seiner Stellung auszeichnen und die Angriffe der französischen Infanterie unter Marschall Masséna abweisen. Dafür wurde er bei der 71. Promotion vom 28. Mai 1806 mit dem Kommandeurskreuz des Maria-Theresien-Ordens ausgezeichnet.

Im Krieg von 1809 war Feldmarschall-Leutnant Graf O´Reilly neben dem Erzherzog Maximilian d´Este (1782-1863) zweiter Befehlshaber der Garnison von Wien. Nachdem die französische Armee nach einem kurzen Bombardement Wien beschossen hatte, kapitulierte O´Reilly am 13. Mai 1809 mit 180 Offizieren und rund 2.000 Mann der Garnison und übergab die kaiserliche Hauptstadt der französischen Armee.

Am 7. Januar 1810 zum General der Kavallerie ernannt, verstarb O´Reilly am 5. April 1832 in Wien. Er war ein talentierter und fähiger Avantgarde-Kommandeur, doch größeres Feldherrentum war ihm sicherlich nicht beschieden.