Feldmarschall-Leutnant Freiherr von Petrasch

Franz Freiherr von Petrasch wurde 1746 in Perron geboren. Von 1785 bis 1788 Oberstleutnant und Kommandeur eines Grenadierbataillons. Zu Beginn des Jahres 1792 Oberst und Kommandeur des Infanterieregimentes Nr. 37 „Freiherr de Vins“. Während des Ersten Koalitionskrieges konnte sich Petrasch an der belgisch-französischen Front mehrere Male auszeichnen und rückte 1794 zum Generalmajor und Kommandeur einer Grenadierbrigade in den österreichischen Niederlanden (Belgien) vor.

1796 zum Feldmarschall-Leutnant befördert, wurde Petrasch zum Festungskommandanten von Mannheim mit einer Garnison von 6 Bataillonen und 6 Eskadronen (rund 7.500 Mann) ernannt. Anfang September 1796, nach der siegreichen Schlacht von Würzburg (2. September 1796) erhielt Petrasch von Erzherzog Karl die Weisung mit 9 Bataillonen der zwischenzeitlich verstärkten Garnison von Mannheim und mit der zu ihm stoßenden 11 Eskadronen starken Kavallerie des Oberst Graf von Merveldt das Tal des Oberrheins von den französischen Truppen zu säubern, und dort, wie am oberen Neckar sowie auf der Baar (Landschaftsgebiet um Donaueschingen) die Kommunikations- und Rückzugslinien der französischen Rhein-Mosel-Armee Moreaus zu beunruhigen. Ein zunächst erfolgreich beginnender Überraschungsangriff Petraschs auf den französischen Brückenkopf von Kehl am 18. September 1796 scheiterte unter erheblichen Verlusten, als die sich wehrende französische Garnison durch die zu Hilfe eilende Straßburger Nationalgarde unterstützt wurde.

Später im Jahr nahm Petrasch als zweiter Befehlshaber der zweiten Angriffskolonne unter dem Feldzeugmeisters Graf von Wartensleben an der Schlacht von Emmendingen (19. Oktober 1796) teil, und übernahm nach Wartenslebens Verwundung das Kommando dieser Kolonne. Am 24. Oktober 1796 focht er in der Schlacht von Schliengen in der zweiten Angriffskolonne unter Feldmarschall-Leutnant Fürst zu Fürstenberg und befehligte 5 Bataillone und 8 Eskadronen. Während des Jahres 1797 sicherte er unter Feldmarschall-Leutnant Graf von Sztáray die Front am Oberrhein.

Zu Beginn des Zweiten Koalitionskrieges stand Petrasch als Kommandeur einer Infanteriedivision in der k.k. Hauptarmee unter Erzherzog Karl. In der Schlacht von Stockach (25. März 1799) focht er auf dem rechten Flügel des Heeres bei den Abwehrkämpfen gegen die französischen Truppen Soults nördlich von Stockach, im sogenannten „Grauen Wald“ und vor Liptingen. Im Mai 1799 unter Feldmarschall-Leutnant Freiherr von Hotze dienend, nahm Petrasch an den Gefechten bei Frauenfeld (25. Mai 1799) Winterthur (27. Mai 1799) und teil. In der Ersten Schlacht von Zürich (4. Juni 1799) stand Petrasch mit 7 Bataillonen und 12 Eskadronen (8.000 Mann) bei Wallisellen am linken österreichischen Flügel wiederum unter Freiherr von Hotzes Befehl. Nachdem Hotze beim Angriff auf die Linien des Zürichbergs verwundet wurde, übergab er Freiherr von Petrasch das Kommando. Nachdem Erzherzog Karl im August 1799 aufgrund der Bedrohung von Philippsburg durch die französische Rhein-Armee wieder nach Schwaben abmarschiert war, stand Petrasch als zweiter Befehlshaber des bei Zürich zur Unterstützung des russischen Heeres unter Generalleutnant Alexander Michailowitsch Rimsky Korsakow (1753-1840) zurückgebliebenen österreichischen Hilfskorps (11 Bataillone und 10 Eskadronen, zusammen 10.000 Mann) unter Feldmarschall-Leutnant Freiherr von Hotze. Als Hotze in der Zweiten Schlacht von Zürich (25.-26. September 1799) während eines Erkundungsritts bei Schänis am 25. September 1799 fiel, übernahm Petrasch sofort den Befehl über das österreichische Hilfskorps und zog sich unter schweren Verlusten (5.000 Mann, 25 Geschützen und 4 Fahnen) nach Feldkirch zurück. Zu Beginn des Frühjahrs-Feldzuges von 1800 erhielt Petrasch das wichtige Kommando der Festung Ulm.

Feldmarschall-Leutnant Freiherr von Petrasch verstarb am 17. Januar 1820 kinderlos in Wien.