General der Kavallerie Graf von Wallmoden-Gimborn

Ludwig Georg Thedel Graf von Wallmoden-Gimborn wurde am 6. Februar 1769 in Wien geboren. Er trat zuerst in hannoveranische, 1790 in preußische und 1795 in österreichische Dienste. Hier zeichnete er sich in den Feldzügen von 1796 bis 1801 als kluger Parteigänger aus, und wurde 1800 zum Oberst befördert sowie zum Kommandeur des Ulanen-Regiments Nr. 1 „ Graf von Merveldt“ ernannt, welches er bis 1807 befehligte.

1807 zum Generalmajor befördert schloss Wallmoden im Jahr 1809 in London den Subsidienvertrag zwischen England und Österreich ab. Bei seiner Rückkehr nach Wien nahm er als Kommandeur einer leichten Kavalleriebrigade (16 Husaren-Eskadronen) in der Division des Feldmarschall-Leutnants Vincent (VI. Armeekorps unter Feldmarschall-Leutnant Graf von Klenau) mit Auszeichnung an der Schlacht bei Wagram (5.-6. Juli 1809) teil, und wurde bei der 73. bis 86. Promotion der Jahr 1809-1810 mit dem Ritterkreuz des Maria-Theresien-Ordens ausgezeichnet.

Nach dem Frieden von Schönbrunn (14. Oktober 1809) zum Feldmarschall-Leutnant befördert, trat er 1812 in russische Kriegsdienste über, und wurde Befehlshaber der Russisch-Deutschen Legion. Während der Befreiungskriege von 1813-1815 führte er diese nach Mecklenburg, vereinigte dieselbe nach dem Waffenstillstand im August 1813 mit der verbündeten Nordarmee, und behauptete sich mit seinem Korps nicht nur gegen die Übermacht des Marschall Davout, sondern schlug auch am 16. September 1813 die französische Division Pecheux an der Göhrde.

Nach dem zweiten Pariser Frieden von 1815 ging Graf von Wallmoden-Gimborn wieder in Österreichs Dienste über, und wurde 1817 Oberbefehlshaber der im Königreich Neapel zurückgelassenen österreichischen Truppen ernannt. 1819 wurde Graf von Wallmoden zum Inhaber des Kürassier-Regiments Nr. 6 (ehemals „Moritz Fürst von Liechtenstein“) ernannt, welches Regiment er bis zu seinem Tode führte. Im Jahr 1821 befehligte er einen Hauptteil des gegen Neapel bestimmten österreichischen Heeres und besetzte im Juni 1821 die Insel Sizilien, wo er bis 1823 blieb. Später erhielt er eine Anstellung bei der k.k. Armee im Lombardisch-venetianischen Königreich, wurde 1838 zum General der Kavallerie ernannt und war bis 1848 Militärkommandant zu Mailand.

Er starb am 20. März 1862 in Wien. Um die österreichische Armee hat er sich besonders durch die Ausbildung der leichten Infanterie im Tirailleurgefecht verdient gemacht. Mit seinem Bruder Karl August Ludwig Graf von Wallmoden (1792-1883), kaiserlicher Geheimrat und Feldmarschall-Leutnant erlosch die gräfliche Linie.