Banner von Napoleon Online Sappeur von Napoleon Online
Startseite > Armeen > Schweizer Truppen > Herkunft
 

Herkunft der Schweizer Truppen

 

„Wie gross war der Anteil der Schweizer in Schweizer Einheiten?“, diese Frage zu beantworten ist komplizierter als man zunächst vermuten könnte.

4. Schweizerregiment 1812 (Tafel von Jacques Calpini)Schweizer Söldner waren seit dem Mittelalter begehrt und manch ein Monarch nahm nicht wenig Geld in die Hand, um sich mit ihnen schmücken zu können. Für die Regimentsinhaber kam es aber natürlich billiger Leute vor Ort (und nicht in der fernen Schweiz) und solche anzuwerben, die für weniger bereit waren sich zu verpflichten. Darüber hinaus gab es zeitweilig einfach nicht genug Schweizer, die Willens waren, in fremde Dienste zu gehen. So kann man im Grossen und Ganzen annehmen, dass die Mannschaften der Schweizerregimenter in fremden Diensten am Ende des 18.Jhd nur zu rund drei Fünftel aus Schweizern bestanden, je nach Regiment und Land etwas über oder unter diesem Wert. Das Offizierskorps bestand jedoch komplett aus Schweizern (zumeist aus altehrwürdigen Familien), die sich zumeist aus dem kantonalen Umfeld der Regimentsinhaber rekrutierten.

Verkomplizierend kommt noch die Frage hinzu wer sich denn Schweizer nennen durfte. Streng genommen waren nur die Einwohner der 13 Kantone der Eidgenossenschaft Schweizer. Als Beispiel kann die Einteilung angeführt werden, die im Kgr. Frankreich gemacht wurde, wo zwischen Schweizer- und Bündnerregimentern unterschieden wurde. In der Praxis jedoch wurden die Zugewanden Orte der Eidgenossen auch als Schweizer gewertet (als Beispiel seien hier die diversen Regimenter der Walliserfamilie de Courten erwähnt).

Mit dem Auftreten Napoleons auf der Weltbühne änderte sich diese Zusammensetzung. Beim Aufstellen der Schweizerregimenter eins bis vier (1805/06), die in französischen Diensten dienen sollten, kam vom Kaiser der Franzosen der persönliche Befehl, dass nur Schweizer in die Regimenter aufzunehmen seien. Ausserdem wurden Gesetze erlassen, die Sanktionen vorsahen, sollte man versuchen, in den Dienst eines Gegners des Französischen Volkes zu treten (Todesstrafe für Offiziere).

Für die Regimenter, die in englischen Diensten standen, und die Spanischen ab 1808 versiegte somit die Rekrutierungsquelle. In der Folge füllte man die in englischen Diensten stehenden Regimenter mit allem auf, dem man gerade habhaft werden konnte. Nur im Offizierskorps blieben in der Folge die Schweizer in der Mehrheit. Bei den in spanischen Diensten stehenden Regimentern wurden die Unterbestände einfach nicht mehr aufgefüllt.

Bei den, nach dem Untergang des französischen Kaiserreiches, in der Restauration neu aufgestellten Regimentern kam es dann wieder zu den gleichen Problemen wie in vornapoleonischer Ära, doch wohl in kleinerem Umfang als zuvor.

Weitere Links zu Schweizer Truppen auf Napoleon Online
     
© Napoleon Online - Letzte Aktualisierung am 09.10.2007