Armee Bayern

Auszeichnungsfarben der Bayerischen (Linien-) Infanterie 1799 bis 1814


Autor: Andreas Penzkofer
Veröffentlichungsdatum: 13. Juli 2025

Eigentlich wollte ich nur mal eben etwas zu den Auszeichnungsfarben der Bayerischen Infanterie vor 1806 nachschlagen. Nur um feststellen zu müssen dass die verschiedenen im Regal stehenden Bücher entweder überhaupt keine Angaben dazu machen oder sich an manchen Stellen deutlich unterscheiden. Also begann eine Stoffsammlung; Welche Quellen gibt es, und wer hat wann was dazu geschrieben? Daraus folgte eine einfache Liste welche leider ziemlich unübersichtlich war. Dann entstanden Tabellen bis ich endlich auf die Idee kam die Änderungen und Varianten in einfachen Grafiken wiederzugeben.

Formationsgeschichte

Die Entwicklung von Regiments-bezogenen Abzeichen lässt sich natürlich nicht ohne wenigstens eine grobe Darstellung der jeweiligen Formationsgeschichten dieser Einheiten darstellen. Die meisten der Daten dazu stammen aus den jeweiligen Regimentsgeschichten. Eine Quellenliste dazu befindet sich am Ende des Beitrages.

Uniformkunde

Die Bayerische (Linien) Infanterie (Grenadiere und Füsiliere) trug zwischen 1789 und 1799 (und darüber hinaus) weiße Uniformröcke mit farbigen Aufschlägen (die sogenannte „Rumford-Uniform“).

Direkt nach dem Regierungsantritt von Max Joseph IV wurde das unbeliebte Rumford-System mitsamt Uniformierung verworfen und bereits am 10.April 1799 u.a. die Einführung einer blauen Uniform für die Bayerische Infanterie bestimmt. Die Einführung derselben erfolgte wohl mit Bekanntgabe „des neuen Kleidungs-Systems“ (4.Oktober 1799) schrittweise ab Ende 1799. Auch an dieser blauen Uniform wurden Regiments-weise unterschiedlich farbige Kragen, Ärmelaufschläge und Brustklappen (Rabatten) getragen. Dazu gibt es verschiedene Darstellungen und Interpretationen von eventuell vorhandenen Vorstößen (Paspelierungen). All diese Varianten versuche ich hier zu identifizieren, darzustellen und wo möglich einzuordnen.

Die im Juli 1814 darauf folgende Einheitsuniformierung der Infanterie ist nicht mehr Bestandteil dieser Betrachtung.

Grafiken

Die von mir erstellten einfachen Grafiken der Uniformröcke sollen vor allem die Farbkombination verdeutlichen. Visuell ist die verschiedenartige Anbringung von Vorstößen leichter zu erfassen als wenn man jedes Mal nur die Beschreibung derselben vor Augen hat. Für die Röcke wurde einheitlich ein „frühes Modell“ gewählt bei der das Ende der Rabatten nicht gleichzeitig den Abschluss des Uniformrocks bildet. Da das Format für alle Grafiken gleich sein sollte (sie sollten ursprünglich in Tabellen eingefügt werden), sind die Schösse der gezeigten Offiziersröcke deutlich zu kurz dargestellt.

Die bei jeder Grafik mit Jahreszahl genannten Quellen lassen sich mit der Liste im Anhang identifizieren. Die angegebenen Jahreszahlen bedeuten nicht zwingend dass der jeweilige Autor oder die Quelle der Meinung war diese würden den ganzen Tragezeitraum abdecken. Häufig befassen sich die genutzten Quellen einfach nur mit einem spezifischen Zeitraum (z.B. der Bayerischen Armee von 1806) oder Abbildungen lassen sich einer bestimmten Schlacht oder einem Ereignis mit Jahreszahl zuordnen.

1. Infanterie-Regiment und dessen Stammtruppen
1789 1. Grenadier- und Leib-Regiment
Rumford Uniform mit hellblauen Kragen, Aufschlägen und Klappen sowie weißen Knöpfen
1799 Eingliederung des 4. Grenadier-Regiments "Baaden"
Dieses trug Rumford Uniform mit dunkelblauen Kragen, Aufschlägen und Klappen sowie gelben Knöpfen
1799 Grenadier-Leib-Regiment (27. Mai 1799)
1799 Leib-Regiment
Kragen, Aufschläge und Rabatten schwarz, weiße Knöpfe, weiße Litzen
(6. Juni 1799)
(22. August 1799)
1800 Im Gegensatz zu den anderen Infanterie-Einheiten wurden die beiden Bataillone des Leib-Regiments nicht nach den Kommandeuren, sondern als I. und II. Bataillon Leib-Regiment benannt
1802 Kragen, Aufschläge und Rabatten scharlachrot, Knöpfe weiß, weiße Litzen (20. März 1802)
1803 Linien-Infanterie-Leib-Regiment (16. Mai 1803)
1804 1. Infanterie-Leib-Regiment (27. März 1804)
1806 Königlich bayerisches 1. Linien-Infanterie-Leib-Regiment (1. Januar 1806)
1811 1. Linien-Infanterie-Regiment "König" (8. April 1811)

Auszeichnungsfarben vom 22. August 1799

Kragen, Aufschläge, Rabatten schwarz, keine Vorstöße, Knöpfe weiß, weiße Litzen

1799-1801 Osprey (Vorstöße an Achselklappen rot
1800-1801 Knötel, Nafziger
1800-1802 Rawkins (keine Vorstöße an Achselklappen)

Dieser Rock entspricht der typischen Farbgebung in der Literatur mit rot vorgestoßenen Achselklappen und Ärmelpatten, dazu rote Rockschösse. Die rot vorgestoßenen Achselklappen könnten ursprünglich auch schwarz gewesen sein. Am 10.Mai 1800 herausgegebene Detailbestimmungen zum Rock beschrieben diese als: „eine Schleife von blauem Tuche, gefüttert und eingefaßt von der Farbe der Aufschläge.“ Zeitgenössische Abbildungen zu dieser Variante gibt es meines Wissens nach nicht.

Kragen, Aufschläge, Rabatten schwarz, keine Vorstöße, Knöpfe weiß, weiße Litzen mit Quasten

1799-1800 Euler

Euler zeigt einen im wesentlichen der Variante 1 entsprechenden Offiziersrock. Es fehlt der rote Vorstoß der Ärmelpatten. Dafür sind an allen sichtbaren Litzen Quasten angebracht. Diese werden in der Literatur bisher nirgendwo sonst beschrieben. An den Ärmelaufschlägen befinden sich die Quasten jeweils an der Vorder- und Rückseite. Die Seitentaschen, deren Paspelierung und die Anbringung der Litzen in diesem Bereich sind auf der von Euler gemalten Figur nicht sichtbar.

Kragen, Aufschläge, Rabatten schwarz, Vorstöße rot, Knöpfe weiß, weiße Litzen

1800-1801 Hoffmann

Der Unterschied zur Variante 1 besteht in den zusätzlichen roten Vorstößen um alle schwarzen Aufschläge. Woher Hoffmann diese Informationen mit den Vorstößen nimmt verschweigt er leider. Zeitgenössische Darstellungen oder Beschreibungen dazu sind mir nicht bekannt. Es gibt aber zumindest Hinweise bei einer Figur zum 2.Infanterie Regiment von Euler die solche Vorstöße meiner Meinung nach als möglich (wenn auch unwahrscheinlich) erscheinen lassen. Weitere Erklärungen siehe dort. Die Vorstöße der Achselklappen nach Vorschrift eher schwarz. Kobell Mannheim zeigt leichte Infanterie mit schwarzen Aufschlägen und rotem Vorstoß welche diese Farben auch für die Achselklappen aufweisen. Also ist auch hier diese Variante denkbar (siehe Infanterie Regiment 2 Variante 2).


Auszeichnungsfarben vom 20. März 1802

Kragen, Aufschläge, Rabatten rot, keine Vorstöße, Knöpfe weiß, weiße Litzen

1800-1804 Behringer (Offizier)
1808-1814 Behringer (Offizier)
1802 Hoffmann
1802-1806 Knötel
1802-1814 Nafziger, Osprey, Cantler
1803-1814 Rawkins (scharlachrot, Vorstöße an Achselklappen 1806)
1805 Kurz
1805-1814 Heere&Waffen 15
1806-1814 Müller/Braun
1808-1813 Brigade
1811 Knötel, Rangliste (ponceaurot)
1814 Kobell Bar-sur-Aube

Bei dieser zwischen 1802 und 1814 farblich unverändert getragenen Variante scheinen sich (fast alle) Quellen einig zu sein. Behringer fällt mit seiner zu frühen Datierung auf. Dies kann aber auch einfach dem Umstand geschuldet sein dass dieser die Figuren jeder Tafel mit einer groben Datierung überschreibt, welche hier eben „1800 bis 1804“ lautet.

Kragen, Aufschläge, Rabatten rot, Vorstoß Achselklappen weiß, sonst keine Vorstöße, Knöpfe weiß, weiße Litzen

1804-1814 Brauer

Der Brauer Bogen Nr.32a zeigt diese bis auf den weißen Vorstoß der Achselklappen mit der Variante 1 identische Uniform. Ich bin mir nicht ganz sicher ob dies so bewusst gezeichnet wurde, oder ob es sich um einen Fehler in der Kolorierung oder dem Druck handelt. Da sich meiner Meinung nach auf dem gleichen Bogen ein ganz eindeutiger Druckfehler befindet lässt sich ein Versehen auf jeden Fall nicht ganz ausschließen.

Kragen, Aufschläge, Rabatten rot, keine Vorstöße, Knöpfe weiß, weiße spitz zulaufende Litzen

1802 Kobell Mannheim

Kobell zeigt in seiner Radierung der bayerischen Infanterie bei Mannheim eine deutliche Abweichung der Form der Litzen am Uniformrock des 1. und 2.Infanterie Regiments. Diese sind dort spitz zulaufend gezeichnet, wobei die Spitzen an den Rabatten nach außen und an den Ärmelaufschlägen nach innen zeigen. Bei genauerer Betrachtung fällt auf dass die perspektivische Darstellung der Ärmel-Litzen nicht richtig sein kann, da die Knöpfe der linken Ärmel außen (am stumpfen Ende), die Knöpfe der rechten Ärmel aber innen (am spitzen Ende) gezeichnet wurden. Da die 1799 ausgegebenen Muster zu den „Litzen“ (eigentlich gewebte Borte die um ein Knopfloch angebracht wird) diese in rechteckige Form gelegt zeigen, und diese Muster auch noch bis mindestens 1814 unverändert gültig blieben ist nicht davon auszugehen dass Kobell mit seiner Darstellung richtig liegt.


2. Infanterie-Regiment und dessen Stammtruppen
1789 2. Grenadier-Regiment "Churprinz"
Rumford Uniform mit lichtblauen Kragen, Aufschlägen und Klappen sowie gelben Knöpfen
(18. September 1789)
1799 Eingliederung des 3. Grenadier-Regiments "Ysenburg"
Dieses trug Rumford Uniform mit dunkelblauen Kragen, Aufschlägen und Klappen sowie weißen Knöpfen
(31. März 1799)
1799 Grenadier-Regiment "Churprinz" (27. Mai 1799)
1799 Regiment Churprinz (6. Juni 1799)
1800 Kragen, Aufschläge und Rabatten schwarz, Knöpfe gelb, gelbe Litze
Leider fehlen mir weitere zuverlässige Informationen. Der Werdegang dürfte in etwa parallel zu den weiteren Regimentern verlaufen sein. Also ein Feldbataillon (vermutlich zuerst Bataillon Churprinz, danach als Bataillon Minucci benannt) und zurück gelassene Depotkräfte, welche ab Frühjahr 1800 ein weiteres Bataillon (vermutlich II. und/oder Bataillon Churprinz benannt) für das Landesverteidigungscorps aufstellen  
(Februar 1800)
1801 Getrennter Einsatz beider Bataillone bis zum Friedensschluss von Lunéville. Anschließend Vereinigung im Regimentsverband  
1801 Infanterie-Regiment "Churprinz" (16. Mai 1803)
1802 Kragen, Aufschläge und Rabatten scharlachrot, Knöpfe weiß, weiße Litzen  
1804 2. Linien-Infanterie-Regiment "Churprinz" (27. März 1804)
1806 2. Linien-Infanterie-Regiment "Kronprinz" (1. Januar 1806)

Auszeichnungsfarben Februar 1800

Kragen, Aufschläge, Rabatten schwarz, keine Vorstöße, Knöpfe gelb, gelbe Litzen

1799-1801 Osprey (Vorstöße Achselklappen rot)
1800 Frau Wrede
1800-1801 Knötel, Nafziger
1800-1802 Rawkins (keine Vorstöße an Achselklappen)

Das Gegenstück zur Variante 1 des 1.Infanterie Regiments, nur mit gelben Knöpfen und Litzen. Hier die Vorstöße der Achselklappen schwarz dargestellt. Zeitgenössische Abbildungen dazu gibt es auch hier nicht.

Kragen, Aufschläge, Rabatten schwarz, keine Vorstöße, Knöpfe gelb, gelbe Litzen mit Quasten

1799-1800 Euler

Auch hier entspricht der von Euler gezeichnete Rock im wesentlichen der Variante 1 (mit fehlendem Vorstoß an den Ärmelpatten). Die Anbringung der Quasten wird beim 1.Infanterie Regiment Variante 1.1 beschrieben. Euler zeigt gleich drei Offiziere des Regiments Churprinz in unterschiedlichen Röcken. Zu der nicht näher beschriebenen Alltagsuniform zeigt er auch noch einen Offizier in Gala- und einen in Campagne-Uniform. Die Gala-Uniform scheint dabei besonders feine Knopflochverzierungen aufzuweisen. Es kann vermutet werden dass es sich dabei um aufwendige Stickereien gehandelt hat. Außerdem zeigt der Gala-Rock keine Knöpfe und Quasten unterhalb der Rabatten wie beim Alltags-Rock. Der Campagne-Rock dagegen scheint überhaupt keine Litzen oder Stickereien zu besitzen. Dieser wird auf der Darstellung mit übergeklappt geknöpften Rabatten gezeigt. Die Seitentaschen sind auch hier bei keiner der Figuren sichtbar.

Kragen, Aufschläge, Rabatten schwarz, Vorstöße rot, Knöpfe gelb, gelbe Litzen

1800-1801 Hoffmann

Dieser Rock weist wieder die bereits beim 1.Infanterie Regiment Variante 2 gezeigten roten Vorstöße an allen schwarzen Aufschlägen auf die sich bislang nur in der Liste für 1800 bei Hoffmann finden lassen. Interessanterweise zeigt die Darstellung von Eulers Offizier des Regiments Churprinz in Campagne-Uniform ebenfalls rote Vorstöße (oder ein sichtbares rotes Rockfutter) entlang der Rabatten und sogar entlang des Kragens – allerdings nicht an den Ärmelaufschlägen. Anders als beim Rock des 1.Infanterie Regiments zeige ich hier die bei Kobell Mannheim bei der leichten Infanterie sichtbare Variante der schwarzen Achselklappen mir roten Vorstößen.


Auszeichnungsfarben 1802

Kragen, Aufschläge, Rabatten rot, keine Vorstöße, Knöpfe gelb, gelbe Litzen

1800-1814 Cantler
1802 Hoffmann
1802 ab, Frau Wrede
1802-1806 Knötel
1802-1814 Nafziger, Osprey
1803-1814 Rawkins (scharlachrot, Vorstöße an Achselklappen erst 1806)
1804-1814 Brauer
1805-1814 Heere und Waffen 15
1806-1814 Müller/Braun*
1807-1808 Hahlo
1808-1813 Brigade
1811 Knötel, Rangliste (ponceaurot)
1812 Kobell Polozk

Bei dieser Variante für das 2.Infanterie Regiment herrscht wieder eine große Übereinstimmung zwischen den Quellen. Cantler irrt in seiner Datierung was Frau Wrede im Begleittext zu dessen Werk richtig stellt. Ansonsten gibt es mehrere zeitgenössische Bild- (Hahlo, Kobell Polozk) und Textquellen (Rangliste) die diese Uniform bestätigen.

Kragen, Aufschläge, Rabatten rot, keine Vorstöße, Knöpfe gelb, gelbe spitz zulaufende Litzen

1802 Kobell Mannheim

Beschreibung und Einordnung siehe 1.Infanterie Regiment Variante 2.


3. Infanterie-Regiment und dessen Stammtruppen
1799 2. Füsilier-Regiment "Herzog Carl"
Rumford Uniform mit scharlachroten Kragen, Aufschlägen und Klappen sowie gelben Knöpfen
(21. Februar 1799)
1799 Eingliederung des 10. Füsilier-Regiments "Hohenhausen"
Dieses trug Rumford Uniform mit rosenroten Kragen, Aufschlägen und Klappen sowie gelben Knöpfen
(1. Juni 1799)
1799 Bataillon Renner
Rumford-Uniform mit scharlachroten Kragen, Aufschlägen und Klappen sowie gelben Knöpfen
(1. Juni 1799)
1799 Bataillon Buseck
Bezeichnung auch schon vorher bereits verwendet, da Oberst Buseck das Bataillon schon seit Oktober als Ersatz für den erkrankten Oberst Renner führte
(6. November 1799)
1800 Kabinettsordre, dass das Bataillon Buseck blau uniformiert werden darf (20. August 1800)

Parallel dazu:

1799 Bataillon Wrede
Von Oberst Wrede aus Depotmannschaften pfälzischer Regimenter und neu geworbener Mannschaften aufgestelltes „Freiwilligenkorps“.
Rumford Uniform mit schwarzen Kragen, Aufschläge und Klappen, roten Vorstößen, Knöpfe?
(ab 8. August 1799)
1800 Bataillon Zoller (Ende März / Anfang April 1800)
1801 Infanterie-Regiment "Herzog Carl"
Aufstellung aus den Bataillonen Buseck und Zoller
(16. Juni 1801)
1804 3. Linien-Infanterie-Regiment "Herzog Carl"  (10. April 1804)
1809 3. Linien-Infanterie-Regiment "Prinz Carl"
Carl Theodor wurde zwar bereits am 1.Januar 1806 zum Prinzen, sein Regiment bekam diesen Titel aber erst fast vier Jahre später zuerkannt.
(13. Dezember 1809)

Auszeichnungsfarben

Kragen, Aufschläge, Rabatten rot, keine Vorstöße, Knöpfe gelb

1799-1806 Osprey, Frau Wrede
1802 Hoffmann
1802 Kobell Mannheim
1800-1806 Knötel, Nafziger
1805-1806 Heere und Waffen 15
1812 Kobell Polozk

Da vor 1801 kein Regimentsverband bestand ist fraglich ob bis dahin überhaupt Regeln oder Verordnungen zur Neuuniformierung für die Stammtruppen des 3.Infanterie Regiments (ab 1799) bestanden. Ein Indiz dafür ist z.B. dass Euler nicht auf diese Einheit eingeht. Grundsätzlich gehen die meisten Quellen davon aus dass bis 1806 rote Abzeichen ohne Vorstöße und ab 1806 dieselben mit weißen Vorstößen getragen wurden. Demgegenüber steht aber zum Beispiel das Kobell Gemälde von Polozk bei dem die Truppen des 3.Infanterie Regiments keine weißen Vorstöße tragen. Die mir vorliegenden Regimentsgeschichten schweigen sich dazu aus.

Kragen, Aufschläge, Rabatten rot, Vorstöße weiß, Knöpfe gelb

1800-1814 Cantler
1800-1806 Rawkins (keine Vorstöße an den Achselklappen)
1804-1814 Brauer
1806-1814 Rawkins (scharlachrot) Nafziger, Heere und Waffen 15, Osprey, Müller/Braun, Frau Wrede
1808-1813 Brigade
1811 Knötel, Rangliste (ponceaurot)

Diese Variante mit den weißen Vorstößen wird in der Rangliste von 1811 für das Regiment angegeben.