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Quellen
Cantler
Infanterie

Im Sinne einer kritischen Würdigung des Cantlerschen Werkes sind die Kommentare Rotraud Wredes aus der Ausgabe von 1976 hinzugefügt.

1800

Grenadier-Regiment Churprinz

Offizier

Für die Infanterie war seit dem 10. April 1799 wieder das traditionelle Blau des Uniformrockes anstelle des im späten 18. Jahrhundert getragenen Weiß eingeführt worden. Offiziere trugen die Rockschöße bis zur Kniekehle reichend. Die Knöpfe waren stark gewölbt (Kugelknöpfe). Der Rock reichte vorne ursprünglich bis zur Herzgrube und ließ durch seine zurückgeschnittene Form die in zwei Spitzen auslaufende weiße Weste sehen. Der hochstehende Kragen, Brustklappen und Ärmelaufschläge waren in Regimentsfarbe, bei Kurprinz 1800 noch schwarz, ab 1802 scharlachrot mit 7 gelben Schleifen auf den Rabatten, 2 darunter und 2 auf den Aufschlägen. Das Futter der Rockschöße war einheitlich scharlachrot. Die Infanterie-Offiziere trugen, im Gegensatz zu Mannschaften und Unteroffizieren, noch den Zweispitz.

Linien-Infanterie Herzog Carl

Unteroffizier

Der Rock der Mannschaften und Unteroffiziere war von gleichem Schnitt wie beim vorgehenden Offizier, lediglich die Rockschöße hatten nur eine Länge von 24 cm ab Taille. Die blauen, rotpassepoilierten Achselklappen waren mit dem dreizackigen unteren Ende an der Ärmelnaht befestigt, das obere runde wurde eingeknöpft. Das Regiment hatte ponceaurote Auszeichnung und gelbe Knöpfe, die weißen Vorstöße bekam es erst 1806. Die Knöpfe der Mannschaften waren auch ohne Prägung wie die der Offiziere, aber nur schwach gewölbt. Das Dienstzeichen der Unteroffiziere, der Haselnußstock (für Feldwebel spanisches Rohr), wurde mit dem Stockriemen am 2. Knopf links aufgehängt, beim Marsch an der Säbelkoppeltasche befestigt. Er wurde während der Feldzüge abgeschafft. Das Kurzgewehr (Sponton) wurde bis 1803 eingeführt.

9. Füsilier-Regiment

Fahne

Fahnenträger mit der Leibfahne M/1786, Madonna auf weißem Grund. Es fehlt der vorgeschriebene Rand aus weißblauen Wecken; der Schaft müßte mit blauem Manchester bespannt sein. Die Kopfbedeckung dieser und der anderen Figuren von 1800 ist der Raupenhelm M/1800 mit dem kurbayerischen Wappen. Die Auszeichnungsfarbe des Regiments war 1799 pfirsichrot und wurde 1800 schwefelgelb.

9. Füsilier-Regiment

Gemeiner

Diese Abbildung zeigt sehr deutlich die kurzen Rockschöße der Mannschaftsuniform, dazu die Trageweise der Ausrüstungsstücke. Über den gekreuzten breiten Bandeliers von Patronentasche und Säbel wird an einem schmalen Lederriemen von der rechten Schulter zur linken Hüfte der aus Kalbfell gefertigte Tornister mit der Feldflasche getragen. Zur Feldausrüstung gehörte noch der bis 1806 aus alter Zeltleinwand, dann aus Gradl genähte Brotsack, der an einem Tragband aus dem gleichen Material hing.

1. Füsilier-Regiment Effern

Tambour

Die darstellte Trommel ist noch der alte Typ mit dem schweren Holzsarg, der bis 1806 geführt wurde. Die Bemalung bestand aus großen weißen und blauen Zacken und dem von zwei Löwen gehaltenen kurfürstlichen Wappen. Zur Schonung der Montur trug der Tambour den weißledernen Beinfleck, der am untersten Rockknopf eingehängt und mit 2 Riemen am linken Oberschenkel festgeschnallt wurde.

8. Füsilier-Regiment

Gemeiner

Das Regiment bekam später die Bezeichnung Infanterie-Regiment Morawitzky. Die Uniform entspricht dem allgemeinen Muster für die Infanterie. Die Auszeichnungsfarbe des Regiments ist weiß, ab 1806 rosa. Der Mann ist mit der glatten Flinte (Fortschauer Fabrikat) mit Dreikantbajonett bewaffnet. Letzteres wurde bis 1806 stets aufgepflanzt getragen.

Kombiniertes Feldjäger-Bataillon

Offizier

Die Feldjäger behielten das hellgrüne Grundtuch der Uniformierung von 1788 bei, ebenso die schwarze Auszeichnung. Der Schnitt glich dem der Infanterieuniform. Neu hinzu kamen das ponceaurote Schoßfutter, die gleichfarbigen Vorstöße und gelbe, glatte Knöpfe. Auf dem Hut trugen die Offiziere einen grünen Federbusch. Für Subalternoffiziere waren kurze Stiefel erlaubt. Als Waffe trugen sie einen Säbel mit Stahlkorb in einer Lederscheide mit weißem Beschlag.

Kombiniertes Feldjäger-Bataillon

Unteroffizier

Unteroffiziere und Mannschaften erhielten als Kopfbedeckung das Infanteriekasket M/1800. Die Bewaffnung der Unteroffiziere bestand aus Sponton und Säbel.

Feldjäger-Regiment

Gemeiner

Die Uniform stimmte bis auf die weißen Knöpfe völlig mit der des Kombinierten Bataillons überein. 1801 wurden die Feldjägereinheiten in leichte Infanterie-Bataillone umgewandelt.

1802

Leibinfanterie-Regiment

Oberleutnant

Oberleutnant der Grenadierkompanie - roter Busch am Hut der Offiziere, rote Kuppe am Kasket der Mannschaften) des Leib-Infanterie-Regiments. Die Auszeichnung ist scharlach- oder ponceaurot mit silbernen Schleifen (7 auf den Rabatten, 2 darunter auf dem blauen Grundtuch, je 2 auf den Aufschlägen). Von 1799 bis 11. März 1802 erkannte man den Rang der Offiziere an der Art der Portepéequaste und der Höhe des Elfenbeinknaufes am Stock. Dann wurden die bis 1872 gültigen Rangabzeichen am Kragen auch bei der Infanterie eingeführt, die schon seit dem 23. Februar 1800 von den Offizieren der Artillerie und des Ingenieurkorps getragen wurden. Oberst und Hauptmann trugen 3 Litzen, Oberstleutnant und Oberleutnant 2, Major und Unterleutnant 1 Litze von 12 mm Breite und 73 mm Länge, beiderseits auf dem Rockkragen. Bei den Stabsoffizieren war dessen vordere und obere Kante noch von einer 3 cm breiten Borte eingefaßt. Litzen und Borten waren je nach Knopffarbe von Silber oder Gold.

Infanterie-Regiment Herzog Pius

Major

I. und II. Leichtes Bataillon Salern

Oberleutnant

Beide Bataillone sind aus dem 2. Feldjäger-Bataillon hervorgegangen. Der Uniformrock war hellgrün mit schwarzem Kragen, Aufschlägen und Brustklappen, ponceauroten Vorstößen und Schoßfutter, gelben Knöpfen.

Linien-Infanterie vakant Weichs

Gemeiner

Mit Reskript vom 10. Oktober 1802 wurden für Unteroffiziere und Mannschaften lichtgraue Lodenmäntel (Chemisen, kurz “Schmiss” genannt) eingeführt. Am hochstehenden Kragen befand sich vorne rechts und links eine Patte in Regimentsfarbe.

1803

12. Linien-Infanterie vakant Würzburg

Oberst

Am 15. März 1803 aus den ehemaligen Würzburger Infanterie-Bataillonen Stetten und Gebsattel gebildet, wurde dieses Regiment nach kurzem Bestehen wieder aufgelöst, d.h. die Würzburger Landeskinder im Juli 1806 an das im Frieden von Preßburg geschaffene Kurfürstentum Würzburg abgegeben. Aus den bayerischen Mannschaften errichtete man als Ersatz am 31. Mai 1806 das 14. Linien-Infanterie-Regiment. Das 12. Linien-Infanterie-Regiment trug zum kornblauen Grundtuch ponceauroten Kragen, grüne Klappen und Aufschläge mit rotem Vorstoß, gelbe Knöpfe.

12. Linien-Infanterie vakant Würzburg

Gemeiner

Leichtes Infanterie-Bataillon de la Motte

Leutnant

Das Bataillon wurde am 15. März 1803 aus Teilen des ehemaligen Würzburgischen Bataillons Cantler formiert. Als Auszeichnung hatte es anfangs karmoisinroten Kragen, Klappen und Aufschläge, weiße Knöpfe. 1804 erhielt es die Bezeichnung 5. Leichtes Infanterie-Bataillon de la Motte und die hier abgebildeten Unterscheidungsfarben.

Leichtes Infanterie-Bataillon Lessel

Gemeiner

Am 22. März 1803 wurde aus verschiedenen Kontingenten des Schwäbischen Kreises das Leichte Infanterie-Bataillon Lessel aufgestellt. Die Mannschaften zog man aus dem Hochstift Augsburg, den Abteien Irrsee, Ursberg und Wettenhausen, den Reichsstädten Bopfingen und Kaufbeuren und der Herrschaft Mindelsheim zusammen. Die Uniformierung entsprach der des Bataillons de la Motte, nur hatte Lessel gelbe Knöpfe. Seit 1804 6. Leichtes Bataillon Taxis erfuhr es die gleiche Änderung der Abzeichen wie das oben genannte.

Linien-Infanterie Herzog Pius

Unteroffizier

Die Darstellung zeigt einen Unteroffizier der Grenadierkompanie, kenntlich an der roten Kaskethuppe. Deutlich zu sehen ist auch der Unteroffizierskorbsäbel, der sog. “Rumfordsäbel”. Am 25. April 1803 wurden zur Schonung der Huppen schwarze oder grüne Wachstuchfutterale eingeführt.

Linien-Infanterie vakant Weichs

Grenadierpfeifer

Die Pfeifer tragen Bortenbesatz und Schwalbennester (1804) wie die Tambours. Seit 1745 hatte in Bayern jede Kompanie einen Pfeifer, von 1802 - 1811 nur noch die Grenadierkompanien. Ab 1811 findet man keine Pfeifer mehr in den Listen.

Linien-Infanterie Junker

Unteroffizier

Zu diesem Zeitpunkt (4. Mai 1803) legten die Unteroffiziere das Kurzgewehr ab und trugen Steinschloßflinten mit Bajonett wie die Mannschaften.

Linien-Infanterie

Stabsoffizier

Am 29. Oktober 1803 wurde für die Offiziere der Infanterie statt des blauen Überrockes ein hellgrauer Mantel mit langem Radkragen, das Roqueleaur, eingeführt. An dem stehenden Halskragen befand sich vorn rechts und links ein, der Form der Platte auf dem Kragen des Mannschaftsmantels entsprechender Besatz, je nach Knopffarbe aus Silber- oder Goldborte. Beim 1. und 2. Infanterie-Regiment war diesen noch eine schmale silberne bzw. goldene Litze aufgenäht.

Linien-Infanterie Herzog Carl

Leibfahne

Am 3. Dezember 1803 bekam die Infanterie auf Befehl des Kurfürsten neue Fahnen. Diese wiesen gegenüber dem bisherigen M/1786 wesentliche Veränderungen auf. Die Leibfahne war aus weißem Taft mit adem aufgestickten kurfürstlichen Wappen. Der weißblaue Weckenrand des alten Typs mit dem gemalten Madonnenbild wurde nicht beibehalten.

Leib-Infanterie-Regiment

Bataillonsfahne

An die Stelle der alten Ordinairfahnen aus blauer Seide mti dem gemalten Wappen traten die neuen, aus weißblauen Wecken zusammengesetzten Bataillonsfahnen.

1804

9. Linien-Infanterie Ysenburg

Schütze

Bei jeder Infanteriekompanie wurden 20 Schützen, darunter 6 Gefreite, ernannt. Sie bekamen zur Unterscheidung von den übrigen Mannschaften grüne Huppen.

3. Linien-Infanterie Herzog Carl

Hornist

Für die Bewegungen der Schützen reichten die üblichen Trommelstreiche der Infanterie zur Befehlsübermittlung nicht mehr aus. Jedes Regiment bekam daher für diese 16 Hornsignale. Als Hornisten stellte man Angehörige der Regimentsmusik ab. Die Musiker trugen Hüte statt des Kaskets.

1. Leichtes Infanterie-Bataillon Metzen

Schütze

Auch bei den Schützen der Leichten Bataillone wurde die grüne Huppe eingeführt.

4. Linien-Infanterie Salern

Leutnant

Hier stimmt die Datierung nicht. Die Figur zeigt einen Leutnant in dem von 1799 bis 29. Oktober 1803 (Einführung des Roqueleaurs) getragenen doppelreihigen Überrock, der eigentlich noch einen unter dem Stehkragen angesetzten runden Kragen hatte, der die Schultern bedeckte. Das Blau war ursprünglich dunkler.

1. Leichtes Infanterie-Bataillon Metzen

Oberleutnant

Mit Reskript vom 27. April 1804 wurden für die Offiziere der Leichten Bataillone graue statt grüne Überröcke eingeführt. Kragen und Aufschläge waren weiter in Abzeichenfarbe vorgeschrieben. Die Mäntel entsprachen denen der Infanterie. Sämtliche Offiziere der Linien- und Leichten Infanterie erhalten breitbortierte Hüte mit Schlingen, wie sie bisher nur beim Leibregiment und Regiment Kurprinz eingeführt waren.

3. Leichtes Infanterie-Bataillon Preysing

Oberleutnant

1805

8. Linien-Infanterie Herzog Pius

Oberstleutnant

Die Abbildung zeigt einen Oberstleutnant in Gala mit dem Reskript vom 27. September 1805 auch für alle Offiziere, Infanterie, Artillerie und des Ingenieur Corps eingeführten Kasket. Der lederne Kasten war nach dem Muster des Mannschaftshelms gefertigt. Der Kamm aus Bärenpelz und die silber-blaue Kokarde der Kavallerie-Offiziere wurden übernommen, aber nicht die Büsche. Infanterie-Offiziere hatten keine Epauletten.

7. Linien-Infanterie Morawitzky

Oberleutnant

Zu dem seit 25. Mai 1803 eingeführten Frack als Feld- oder Campagne-Uniform wurde es jetzt erlaubt, den Degen an einem schwarzen Lackbandelier und nicht untergeschnallt zu tragen.

4. Leichtes Infanterie-Bataillon Stengel

Oberleutnant

Für die Offiziere der leichten Bataillone traten die gleichen Bestimmungen in Kraft wie für die der Linien-Infanterie.

5. Leichtes Infanterie-Bataillon de la Motte

Hauptmann

Churpfalz.-bayer. Jäger-Corps zu Fuß

Jäger

Das Jäger-Corps wurde 1805 errichtet, bestand bis 1808, von 1809-1810 lebte es noch einmal auf. Mit das Auffälligste an der Uniform dieser Einheit war neben dem kurzen “Röckl” die lange grüne Hose mit dem breiten gelben Streifen. Die Kopfbedeckung bestand aus dem Raupenhelm. Zur Ausrüstung gehörten außer dem schwarzen Lederzeug ein kalbslederner Büchsenranzen und das Pulverhorn. Die Jäger zu Fuß waren mit Stutzen oder mit gezogenen Flinten und Artillerie-Säbeln bewaffnet.

2. Linien-Infanterie Churprinz

Oberleutnant

Nach verschiedenen Eingaben der Generalität, die auf die Unzweckmäßigkeit des Zopfes und die schlechten Erfahrungen hinwiesen, die man mit dieser Haartracht in den Feldzügen machte, wurde endlich der neue Haarschnitt eingeführt. In dem betreffenden Reskript (vom 24. Dezember 1805) heißt es: “Zur Erleichterung und Beförderung der Reinlichkeit der Truppe ist beschlossen, daß die ganze Armee vom Obersten abwärts (die Leibgarden der Hartschier und Trabanten ausgenommen) rund abgeschnittene Haare tragen sollen. Nur den Generäls ist es gestattet - wenn dieselben die Haare ferner in einem Zopf gebunden tragen wollen.”

2. Linien-Infanterie Churprinz

Regimentstambour

Der Regimentstambour trug Schwalbennester aus Tuch in Regimentsfarbe mit dem gestickten Namenszug des Kurfürsten mit einer schmalen Einfassung aus silberner oder goldener Borte, entsprechend der Knopffarbe; zwischen den an der vorderen und hinteren Ärmelnaht aufgesetzten Borten nach oben weisende Winkel aus dem gleichen Material, Aufschläge und Kragen mit doppelter Einfassung. Ferner gehörten zu der Ausstattung die Schoitaschierte Hose, das rottuchene Bandelier mit Besatz in Knopffarbe, der bortengeschmückte Hut mit weißblauem Busch und schmaler weißer Plumage. Der Tambourstock rundete das Bild ab. Die Haare waren nach Vorschrift geschnitten, außer dem Schnurrbart war ein bis zu den Mundwinkeln reichender Backenbart erlaubt.

10. Linien-Infanterie Junker

Gemeiner

Diese Figur zeigt deutlich die auf die Bataillenbänder (Kinnriemen) des Helmes aufgelegten Panzerkettchen und den Haarschnitt nach der neuen Vorschrift.

6. Leichtes Infanterie-Bataillon Weinbach

Oberstleutnant

Neben der Haartracht ist hier die Klappe der falschen Tasche unterhalb der Taille sehr schön zu sehen.

1. Leichtes Infanterie-Bataillon Metzen

Gemeiner

Wie bei den vorangehenden Typen fällt zuerst das geschnittene Haar auf. Wie schon bei einigen vorigen Bildern sieht man auch hier deutlich das um den Leib getragene Säbelkoppel mit Messingschnalle. Vorschrift war, es über der Weste, bei übergeschlagenen Klappen, wie meist im Felde, aber über dem Rock zu tragen.

1806

9. Linien-Infanterie Ysenburg

Tambour

Die Tambours trugen von 1799-1804 auf den in Regimentsfarbe angefertigten Schwalbennestern die Initialen des Regiments-Inhabers, bei den leichten Bataillonen die des Kurfürsten. Ab 1804 war der von einem Mantes umrahmte Namenszug des Herrschers unter dem Kurhut, bzw. der Krone aufgestickt. Die Ärmel waren entweder mit Sparren wie beim Regimentstambour von 1805 oder mit Schrägstreifen geschmückt. Am 14. April 1806 wurde das neue leichtere Trommelmodell mit Messingsarg eingeführt. Auf der Vorderseite war in ovalem Schild der gekrönte Namenszug des Königs eingeprägt.

2. Leichtes Infanterie-Bataillon Dietfurth

Tambour

13. Linien-Infanterie

Unteroffizier

Am 27. September 1805 wurde bei der Neueinteilung der Armee aus den überzähligen Mannschaften der verschiedenen Regimenter, vor allem der Kompanien des 9. und 12. Infanterie-Regiments, das 13. Linien-Infanterie-Regiment errichtet. Als Auszeichnung erhielt es ponceauroten Kragen und schwarze Klappen und Aufschläge, weiße Knöpfe. Seit dem 16. Februar 1806 wurde am Kasket das neue Emblem mit dem Namenszug MJK getragen, seit 21. Januar 1806 die gewirkte weiß-blaue Kokarde statt der bisherigen Rosen. Ab Mitte Mai 1806 wurde das Bajonett in einer am Säbelkoppel, später an der Säbeltasche befestigten Scheide untergebracht. Diese Trageweise ist hier noch nicht dargestellt.

14. Linien-Infanterie

Grenadier

Aus den Mannschaften der Markgrafschaft Ansbach und anderen neuerworbenen Gebietsteilen sowie aus den treugebliebenen Teilen des ehemaligen 12. Infanterieregiments (Teile desselben zogen während der Auswechslungsverhandlungen mit dem Großherzog von Toskana eigenmächtig aus Bamberg ab um nach Würzburg zurückzukehren) bildete der König durch Armeebefehl vom 31. Mai 1806 das 14. Linien-Infanterie-Regiment (“... die Nummer 12 existiert in der bayerischen Armee nicht mehr”). Die Farben der Uniform entsprach denen von Nr. 13, nur hatte das 14. Infanterieregiment gelbe Knöpfe. Am Kasket im “Stiefel” unter der Kokarde die rote Grenadierhuppe.

1. Linien-Infanterie-Leib-Regiment

Oberst

Auf den ponceauroten Brustklappen werden beiderseits 7 silberne Schleifen getragen, deren unterste von der breiten Schärpe verdeckt werden. Die Ärmel schmücken jeweils vier Schleifen, von denen zwei auf dem Aufschlag und zwei auf dem anschließenden Unterärmel angebracht sind.

2. Linien-Infanterie Kronprinz

Grenadierleutnant

Seit 25. April 1803 wird der Huppenstiefel, links über der Kokarde, aus Messing und nicht mehr aus Leder angefertigt. Im ovalen Schild des Emblems ist seit dem 1. Januar 1806 nicht mehr das Kurwappen, sondern der Namenszug “MJK” eingeprägt.

3. Linien-Infanterie Prinz Karl

Hauptmann

Hier in der Gegenüberstellung lassen sich die Unterschiede zwischen dem 2. (siehe Figur oben) und 3. Linien-Infanterie-Regiment sehr gut erkennen: 2. gelbe Knöpfe und Schleifen, keine Vorstöße. - 3. gelbe Knöpfe, keine Schleifen, aber weiße Vorstöße an Brustklappen und Aufschlägen.

3. Linien-Infanterie Prinz Karl

Offizier

Sehr deutlich sind hier einmal die Litzen und Knöpfe am Mantelkragen des Roquelaure dargestellt.

4. Linien-Infanterie

Schützen-
Oberleutnant

Bei dieser Darstellung ist der rote Vorstoß, den das 4. Infanterie-Regiment an Klappen und Aufschlägen trägt, klar zu erkennen, ebenso die grüne Huppe der Schützenkompanien (seit 31. März 1804 eingeführt). Auf dem ovalen Emblem unter der Krone ist seit dem 1. Januar 1806 nicht mehr das kurfürstliche Wappen, sondern der königliche Namenszug MJK eingeprägt.

5. Linien-Infanterie Preysing

Hautboist

Hautboisten tragen den Hut statt des Kaskets, an diesem die Schützenkompanien einen grünen Federbusch. Kragen und Aufschläge sind je nach Knopffarbe mit silberner oder goldener Borte eingefaßt. Die Rockschöße sind länger als bei den übrigen Mannschaften und Unteroffizieren.

6. Linien-Infanterie Herzog Wilhelm

Oberleutnant

Hier wird die Rückenpartie des seit 27. April 1804 eingeführten wadenlangen Überrock der Offiziere mit den senkrechten Tascheneinschnitten sehr schön gezeigt. Deutlich sichtbar ist auch der weiße Vorstoß am Aufschlag.

7. Linien-Infanterie Morawitzky

Grenadier

Seit 1804 haben das 5. und das 7. Linien-Infanterie-Regiment rosa Auszeichnung ohne Passepoil und weiße bzw. gelbe Knöpfe. Die Huppe ist hier rot wie bei allen Grenadierkompanien. Die Darstellung des Säbelkoppels ist bei dieser sowie einigen vorhergehenden und folgenden Figuren insofern falsch, als es bei aufgeschlagenen Klappen unter dem Rock zu tragen ist. Über den Rock wird es nur bei übergeknöpften Klappen geschnallt.

8. Linien-Infanterie Herzog Pius

Unteroffizier

Das 8. Infanterie-Regiment trägt wie das 4. gelbes Auszeichnungstuch. Klappen und Aufschläge sind ponceaurot vorgestoßen; die Knöpfe sind zur Unterscheidung vom 4. Regiment gelb. Neben Tornister, Feldflasche und Patronentasche ist der durch die Tragtasche des Säbels gesteckte Stock gut zu erkennen. Seit dem 4. Mai 1803 sind auch die Unteroffiziere mit Steinschloßgewehren ausgerüstet, dazu wird weiter der Unteroffiziers-Korbsäbel getragen.

9. Linien-Infanterie Ysenburg

Soldat

Auch das 9. und 10. Infanterie-Regiment haben gelbe Klappen und Aufschläge aber ohne Vorstöße, dazu tragen diese Regimenter rote Krägen. Die Knöpfe sind beim 9. Regiment Ysenburg gelb, beim 10. Junker weiß.

10. Linien-Infanterie Junker

Feldwebel

Die Feldwebel sind wie die Unteroffiziere mit Steinschloßgewehren bewaffnet, auch die übrige Ausrüstung ist die gleiche. Nur der Stock ist bei ihnen nicht aus Haselholz, sondern aus Bambusrohr. Die Stärke des Stockes soll dem Kaliber des Gewehres entsprechen.

11. Linien-Infanterie Kinkel

Schütze

Bei diesem Schützen sieht man nicht nur die grüne Huppe am Kasket, sondern auch die am Säbelkoppel befestigte Bajonettscheide. Neben dem übrigen Gepäck ist hier auch der leichte Brotsack zu sehen. Seit 31. März 1804 sind die 20 Schützen der Infanterie Kompanien mit gezogenen Flinten ausgerüstet. In der Kolorierung unterlief Cantler hier ein kleiner Fehler, die Uniform des 11. Infanterie-Regiment hatte zwar einen roten Kragen, aber grüne Klappen und Aufschläge.

12. Linien-Infanterie Löwenstein

Tambour

Die Schwalbennester der Tambours sind nicht mehr mit Wappen, sondern mit dem kgl. Namenszug geschmückt. Hier wird nocheinmal die alte Trommel mit Holzsarg und dem aufgemalten Kurwappen gezeigt. Das Regiment wird am 31. Mai 1812 aufgelöst. Die Auszeichnungsfarbe orange wird nach 1826 von dem neuen 12. Infanterie-Regiment übernommen.

13. Linien-Infanterie

Soldat

Die beiden am 31. Mai 1806 neuerrichteten Regimenter Nr. 13 und 14 erhalten schwarze Klappen und Aufschläge mit roten Vorstößen. Die Krägen sind rot, die Knöpfe bei 13 weiß, bei 14 gelb. Mit Armeebefehl vom 29. April 1811 erhält das 13. Infanterie-Regiment die Nummer 11 und den Namen “Kinkel” des an das Großherzogtum Berg abgegebenen ehemaligen 11. Infanterie-Regiments. Das 14. Infanterie-Regiment rückt am gleichen Tag auf Nr. 13 vor.

14. Linien-Infanterie

Hauptmann

Linien-Infanterie

Tambour

Mit Reskript vom 14. April 1806 erhalten die Feldbataillone der Infanterie-Regimenter die neuen leichten Trommel M/1806 mit Messingsärgen. Sie sind mit dem Namenszug MJK in einem ovalen Schild unter der Krone geschmückt.

1. Leichtes Bataillon Metzen

Oberstleutenant

Die Uniform der Leichten Infanterie-Bataillone gleicht im Schnitt völlig jener der Linieninfanterie, im Gegensatz zu letzterer tragen sie jedoch graue Tuchhosen. Offiziere haben zum großen Dienst Stiefel bis zur unter die Knie reichenden Hose, zum kleinen Dienst und im Feld werden Pantalons getragen. Die Auszeichnung besteht bei den Leichten Bataillonen aus schwarzen Klappen mit verschiedenfarbigen Kragen. 1. Leichtes Bataillon, roter Kragen und gelbe Knöpfe; 2. Leichtes Bataillon, roter Kragen und weiße Knöpfe; 3. Leichtes Bataillon, schwarzer, rot eingefaßter Kragen und weiße Knöpfe; 4. Leichtes Bataillon, schwarzer, rot eingefaßter Kragen und gelbe Knöpfe. Das 5. und 6. Leichte Bataillon haben zuerst rote Kragen, Aufschläge und Klappen; ab 22. August 1806 erhalten sie zur Angleichung an die übrigen schwarze Klappen und Aufschläge und gelbe Krägen mit roter Einfassung und weiße bzw. gelbe Knöpfe. Der Schütze des 2. Leichten Bataillons trägt an einem schwarzen Riemchen das seit 27. April 1804 eingeführte Pulverhorn. Die Kompaniezeichen, bei den Figuren des 4. und 5. Leichten Bataillons deutlich zu sehen, stimmen mit denen der Linien-Infanterie überein. Die seit 27. April 1804 eingeführten Überröcke der Offiziere sind seit 1805 nicht mehr etatmäßig, werden aber, da sie bequem und praktisch sind, doch weiter getragen, bis 1822 ein neues Muster vorgeschrieben wird. - Auf Grund vieler Verletzungen mit dem bisher immer aufgepflanzten Bajonett wird dieses laut Reskript vom 12. Mai 1806 in einer Scheide neben dem Säbel getragen.

2. Leichtes Bataillon Dietfurth

Oberleutenant

2. Leichtes Bataillon Dietfurth

Schütze

3. Leichtes Bataillon Preysing

Oberleutenant

4. Leichtes Bataillon Zoller

Unteroffizier

5. Leichtes Bataillon Delamotte

Soldat

6. Leichtes Bataillon Taxis

Hauptmann

5. Leichtes Bataillon Delamotte

Soldat

1807

Tiroler Jäger-Bataillon

Major

Aus angeworbenen Tiroler Landeskindern rekrutierte sich das am 7. Mai 1807 gegründete Tiroler Jäger-Bataillon. Garnisonen der 4 Kompanien waren Trient (2 Kompanien und Stab), Brixen und Innsbruck. Die erste Uniform bestand aus einem dunkelgrauen, einfach geknöpften Rock mit gleichem Futter, hellblauem Vorstoß am Kragen, hellblauen Aufschlägen, grünen Achselklappen mit hellblauem Vorstoß und weißen Knöpfen, grauer Hose, grünem Schmiss. Der Filztschako, das Lederzeug und die Gamaschen waren schwarz. Die Offiziere trugen auch zur Parade den Säbel am schwarzen Koppel über der Schulter. Die hier dargestellte Uniform liegt schon etwas später.

Tiroler Jäger-Bataillon

Unteroffizier

Tiroler Jäger-Bataillon

Jäger

Tiroler Jäger-Bataillon

Schütze

Auch bei den Jäger-Bataillonen waren jeder Kompanie 20 Stutzenschützen als Scharfschützen zugeteilt. Als Unterscheidungszeichen trugen sie einen grünen Tschakostutz.

11. Linien-Infanterie Kinkel

Hauptmann

Mit Armeebefehl vom 2. Dezember 1806 überwies der König das in Düsseldorf gelegene Regiment, dessen Einzugsbereich rheinische und niederländische Gebiete waren, nach den Bestimmungen des Preßburger Friedens an den Großherzog von Berg. Aus den in bayerischen Diensten verbliebenen Resten der Mannschaften und Offiziere wurde zusammen mit je einer Kompanie des 1., 2., 4., 5., 6., 7., 8. und 10. Infanterieregiments das neue 11. Infanterieregiment formiert. Das abgegebene Regiment hatte bis 2. Dezember 1806 orangegelben Kragen, Klappen und Aufschläge getragen, dazu gelbe Knöpfe, das neue erhielt ponceauroten Kragen ohne Vorstoß, grüne Klappen und Aufschläge mit rotem Vorstoß und weiße Knöpfe.

11. Linien-Infanterie Kinkel

Schütze

5. Linien-Infanterie Preysing

Soldat

Der hier gezeigte Tornister, der nach dem in der französischen Armee vorgeschriebenen Muster gestaltet und getragen wurde, kam endgültig durch Befehl vom 10. Januar 1808 zur Einführung. Den Mantel trug man zuerst noch “en bandoliere” über die Schulter gelegt. Ab 1809 schnallte man ihn, auf Tornisterbreite gerollt und an den Enden mit 2 Riemen zusammengeschnürt, mit einem Packriemen auf den Tornister.

Infanterie

Soldat

Nachdem bereits seit 27. September 1805 den Offizieren gestattet ist, hellblaue Tuchhosen zu tragen, erhalten nun auch die Mannschaften statt der bisher weißblaugestreiften Gradlüberhosen solche aus blauem Stoff.

2. Linien-Infanterie Kronprinz

Soldat

Für den Tornister wird eine bequemere Trageweise eingeführt. Er wird in Zukunft nicht mehr an einem Riemen umgehängt, sondern an zwei, breit auf den Schultern aufliegenden Riemen getragen.

11. Linien-Infanterie Kinkel

Soldat

Mit Reskript vom 13. Juni 1807 wird aus den Resten des an den Großherzog von Berg abgegebenen Regiments Kinkel ein neues 11. Infanterie-Regiment formiert. Dazu haben das 1., 2., 4., 5., 6., 7., 8. und 10. Infanterie-Regiment je eine Kompanie abzugeben. (siehe auch Figuren des 13. und 14. Infanterie-Regiments im Jahre 1806).

Tiroler Jäger-Bataillon

Offizier

Über die Gründung und Dislokation des Tiroler Jäger-Bataillons wurde bereits oben geschrieben. - Die Uniform gleicht jener der Leichten Infanterie-Bataillone, hat aber keine Brustklappen. Der Tschako ist die vorschriftsmäßige Kopfbedeckung dieser Einheit. Die Art der Ausrüstung und Bewaffnung wird von den Leichten Bataillonen übernommen; das Bataillon hat einheitlich schwarzes Lederzeug.

Tiroler Jäger-Bataillon

Schütze

Tiroler Jäger-Bataillon

Jäger

1808

4. Linien-Infanterie vakant Salern

Hauptmann

Mit Reskript vom 8. Februar 1808 wurden den Offizieren der Linien-Infanterie glatte blaue Hosen zum Frack gestattet. Zur großen Uniform blieben für Linien- und leichte Infanterie weiße Hosen vorgeschrieben.

4. Leichtes Infanterie-Bataillon Wreden

Hauptmann

Am 8. Februar 1808 bekamen die Offiziere der leichten Bataillone die Erlaubnis, zum Frack glatte grüne Hosen zu tragen.

1. Leib-Infanterie-Regiment

Soldat

Unteroffiziere und Mannschaften tragen jetzt den Säbel am Bandelier über die Schulter gehängt.

7. Leichtes Infanterie-Bataillon Günter

Leutnant

Am 27. September 1808 erfolgte die Umbenennung des Tiroler Jägercorps, das am 2. März 1808 auf 5 Kompanien erweitert worden war, in “7. leichtes Infanterie-Bataillon Günter”. Damit bekam es die Uniform der übrigen leichten Bataillone mit schwarzen, rot vorgestoßenen Klappen und Aufschlägen. Das Hellblau des Kragens wurde von den Vorstößen und Aufschlägen der Tiroler Jäger übernommen. Zur großen Uniform waren weiße, zum kleinen Dienst und im Felde grüne Hosen vorgeschrieben.

7. Leichtes Infanterie-Bataillon Günter

Unteroffizier

4. Linien-Infanterie

Soldat

Mit Edikt vom 5. November 1807 wird für die gesamte Infanterie angeordnet, den Säbel am Bandelier, über die Schulter zu tragen.

5. Linien-Infanterie Preysing

Hauptmann

Die blauen Hosen sind den Offizieren der Linien-Infanterie seit 27. September 1805 gestattet. Durch Armeebefehl vom 8. Februar 1808 werden sie zur Felduniform befohlen.

Leichte Infanterie-Bataillone

Offizier

Laut Armeebefehl vom 8. Februar 1808 haben die Offiziere der Leichten Bataillone endgültig die grauen Hosen abzulegen und in Zukunft zum Frack, d.h. feldmäßig, grüne, und zur Uniform (Rock mit Brustklappen) weiße Hosen zu tragen.

7. Leichtes Infanterie-Bataillon Günter

Soldat

Mit Reskript vom 27. September 1808 wird das Tiroler Jäger-Bataillon in das 7. Leichte Bataillon umgewandelt. Es behält als Auszeichnung den hellblauen Kragen und bekommt dazu schwarze Klappen und Aufschläge wie die anderen Leichten Bataillone. Das schwarze Lederzeug wird gegen weißes, der Tschako gegen das Kasket vertauscht.

1809

Freiwilliges Jäger Corps zu Fuß

Jäger

Dieses Jäger-Corps wurde zur Abwehr der Einfälle der Tiroler im Hochgebirge aufgestellt und rekrutierte sich aus Jagd- und Forstbeamten des Königreichs und der Fürsten Oettingen und Fugger-Babenhausen. Kommandeur war Oberst Graf Oberndorff, dem bereits von 1805-1808 die Jägercorps zu Fuß und zu Pferd unterstellt waren. Die Uniform dieser Einheiten hat man fast völlig für die Freiwilligen Jäger übernommen. Neu hinzu kam der runde Hut mit Stutz, charakteristisch sind auch der kalbslederne Büchsenranzen und das Pulverhorn.

Mobile Legionen

Hauptmann

Die mobilen Legionen wurden zur Unterstützung des stehenden Heeres geschaffen. Sie sollten mobilisiert werden, wenn es die Sicherheit des Vaterlandes erforderte. Die Aufstellung stieß auf großen Widerstand, wirklich formiert wurde nur das Bataillon des Isarkreises, aber auch dieses löste man wegen Disziplinlosigkeit bereits am 19. November wieder auf. Eine Neubildung der Mobilen Legionen erfolgte erst 1813. Die Uniform bestand aus einem dunkelblauen Frack mit hellblauem Kragen und Aufschlägen, weißen Knöpfen, weißleinenen Pantalons, weißen Gamaschen, schwarzem Filztschako und grauem Mantel mit hellblauem Kragen. Offizieren waren auch dunkelblaue Hosen erlaubt, im Gegensatz zum stehenden Heer trugen sie keine Schärpen.

Mobile Legionen

Leutnant

Mobile Legionen, 4. Bataillon

Unteroffizier

Bei den Offizieren war der obere Tschakorand mit Silber-, bei den Unteroffizieren mit weißer Kamelhaarborte eingefaßt. Eine Schnur aus dem gleichen Material bildete die von der Kokarde nach unten gezogene Schlinge. Gut erkennbar ist hier auch der Unteroffizierskorbsäbel der Infanterie.

Mobile Legionen, 5. Bataillon

Legionist

Mannschaften der Legionen hatten keinen Säbel. Auf diesem Bild, wie auch bei der vorigen Figur, sind deutlich die verschiedenfarbigen Tschakorosen zu sehen: 1. Bataillon rot, 2. weiß, 3. blau, 4. gelb, 5. rot mit schwarz.

Mobile Legionen

Schütze

Die Schützen trugen grüne Huppen wie bei der Linien- und leichten Infanterie.

Leichte Infanterie-Bataillone

Soldat

Ab 21. November 1809 erhalten die Leichten Bataillone dunkel- statt bisher hellgrüne Uniformen.

Freiwilliges Jäger Corps zu Fuß

Jäger

Schom am 7. Oktober 1805 hat der König die Bildung eines Gebirgsschützen-Corps angeordnet und ruft es durch Edikt vom 7. Mai 1809 erneut ins Leben. Während die Gebirgsschützen aus Ersparnisgründen nur einheitlich weiß-blaue Hutschleifen tragen, erhält das am 8. Mai 1809 gegründete Freiwillige Jägercorps eine dunkelgrüne Uniform mit gelber Auszeichnung. Nach erfolgreichen Einsätzen unter Oberst Graf Oberndorff wird es am 14. Dezember 1809 zur Besatzung von München bestimmt; 1811 erfolgt seine Auflösung.

Mobile Legionen

Legionist

Die mit Edikt vom 6. Juli 1809 aufgestellten Mobilen Legionen kommen zuerst zu keiner echten Formierung, diese gelingt erst mit der Neubildung 1813. - Obwohl dunkelblaue Uniformröcke für die Einheiten vorgeschrieben sind, können die Legioäre meist nur mit dem grauen Mantel ausgestattet werden.

1811

11. Linien-Infanterie Kinkel

Oberst

Das 11. Linien-Infanterie-Regiment wurde aufgelöst, das 13. unter Beibehaltung seiner Regimentsabzeichen (roter Kragen, schwarze Klappen und Aufschläge) in Nr. 11 umbenannt (29. April 1811).

13. Linien-Infanterie

Hauptmann

Im Zuge der Umbildung des Heeres vom 29. April 1811 erhielt das 14. Linien-Infanterie-Regiment die Nummer 13.

3. Linien-Infanterie Prinz Carl

Leutnant

Die Schützen, die bisher aufgeteilt waren, wurden nun zu eigenen Kompanien zusammengefaßt. Die 1. Schützenkompanie eines Regiments erhielt grüne Huppen, die Huppern der 2. waren in der oberen Hälfte grün, in der unteren weiß. Als die Regimenter später noch eine 3. Schützenkompanie bekamen, waren deren Huppen oben grün und unten schwarz. Die Ecken der Rockschöße verzierte man mit aufgenähten bzw. gestickten Hörnern in Knopffarbe.

6. Linien-Infanterie Herzog Wilhelm

Hornist

Schützenhornisten wurden nicht mehr vom Musikcorps, sondern von der Kompanie gestellt und trugen die gleiche Uniform wie die übrigen Mannschaften.

7. Linien-Infanterie Fürst Löwenstein-Wertheim

Stutzenschütze

Am 29. April 1811 wurden die bisher verteilten Scharfschützen (20 je Kompanie) zu Schützenkompanien zusammengezogen und auch bei den Linien-Infanterie-Regimentern mit Stutzen statt der gezogenen Flinten bewaffnet. Auf der Darstellung kann man deutlich den kurzen leichten Stutzen (3,20 kg) erkennen. Rechts trägt der Mann an einer über die linke Schulter gelegten Wollschnur, deren Quasten man auf der linken oberen Brustseite sieht, das Pulverhorn. Sehr gut zu erkennen ist links an der Scheide des Säbels der auf den Ladestock geschraubte Ladehammer, mit dem die in einen gefetteten Barchentfleck gewickelte Kugel in den Lauf geschlagen wurde.

8. Linien-Infanterie Herzog Pius

Stutzenschütze

Wie bei der vorhergehenden Figur ist auch hier das Kasket mit der grünen Huppe der Schützenkompanien geschmückt. Ferner ist das sehr lange Haubajonett (Klinge 63,5 cm) mit der abgewickelten großen Tülle neben dem Säbel zu erkennen.

13. Linien-Infanterie

Pionier

Pioniere trugen bei manchen Einheiten entgegen der allgemeinen Vorschrift als besonderes Abzeichen einen roten hängenden Haarbusch statt der Huppe auf dem Helm. Die rotwollenen Fransenepauletten, 2 gekreuzte Äxte aus rotem Tuch auf dem linken Ärmel, ein weißledernes Schurzfell und die Pionieraxt waren allgemein eingeführt.

1. Leichtes Infanterie-Bataillon Gedoni

Hauptmann

Mit Reskript vom 29. April 1811 wurden die Carabinier-Kompanien der leichten Infanterie-Bataillone errichtet. Sie erhielten als Auszeichnung rote Huppen entsprechend den 1. Grenadier-Kompanien der Linien-Infanterie-Regimenter. Der Grenadiersäbel wurde für die Carabiniers am 14. Mai 1811 eingeführt. Sie hatten keine Granate auf dem Deckel der Patronentasche.

5. Leichtes Infanterie-Bataillon Butler

Soldat

4. Leichtes Infanterie-Bataillon Theobald

Hornist

Unter den 10 Hautboisten eines Bataillons befanden sich seit 1804 zwei Hornisten für die Schützen. 1811 wurden aufgrund der vielen Verluste der mit 3. August 1804 für sie eingeführte lange Rock und der Hut mit Hahnenfederbusch mit der Einführung der Schützenkompanien durch die allgemeine Uniform der Linien- oder leichten Infanterie abgelöst. Schützenhornisten hatten Kragen und Ärmelaufschläge mit Silber- oder Goldborte je nach Knopffarbe eingefaßt.

3. Leichtes Infanterie-Bataillon Bernklau

Stutzenschütze

Schützenkompanien der leichten Bataillone trugen grüne Huppen am Kasket entsprechend denen der Linien-Infanterie. Wie diese waren auch sie mit Stutzen, Pulverhorn und Haubajonett ausgerüstet.

6. Leichtes Infanterie-Bataillon La Roche

Pionier

Abzeichen und Ausrüstung der Pioniere der leichten Infanterie glichen denen der Pioniere der Linien-Infanterie-Regimenter.

9. Linien-Infanterie Ysenburg

Soldat

Den Unteroffizieren und Mannschaften der Infanterie, Artillerie und den Musikern wird das Tragen von nicht zu langen Schnurrbärten gestattet.

2. Leichtes Infanterie-Bataillon Wreden

Soldat

13. Linien-Infanterie

Hornist

Schützenkompanien haben schon seit 1804 statt Trommlern Hornisten, die aber zuerst zu den 10 Hautboisten des Bataillons gehören. 1811 bekommen sie die normale Uniform ihres Regiments, statt der bisher getragenen langen und auffälligen Röcke. Auszeichnung sind Silber-, bzw. Goldborten um Kragen und Aufschläge.

4. Linien-Infanterie

Grenadierpfeifer

Die Pfeifer der Grenadier-Kompanien cassieren. Die seit 1745 in der bayerischen Armee eingeführten Pfeifer bleiben seit 1802 den Grenadierkompanien vorbehalten. Mit Reskript vom 29. April 1811 werden auch sie bei diesen abgeschafft.

7. Linien-Infanterie

Pionier

Bei jeder Kompanie befindet sich unter der Zahl der Gefreiten ein Pionier. Seit 1746 findet man in den Listen der bayerischen Regimenter Zimmerleute, ab 1788 Pioniere genannt. Nachdem sie für einige Jahre abgeschafft wurden, gehören sie ab 1804 wieder zum Bestand der Kompanien. Das Reskript vom 29. April 1811 bestimmt, daß unter den Gefreiten jeweils ein Mann pro Kompanie als Pionier auszuwählen ist. Bevorzugt werden Holzfäller, sie sollen möglichst einen kräftigen Vollbart tragen; dieser wird später vorgeschrieben.

8. Linien-Infanterie

Schütze

Mit der Erhöhung der Anzahl der Stutzen von 20 nach der Vorschrift von 1804 auf 80, bzw. 40 pro Schützenkompanie durch Reskript vom 29. April 1811 wird für die Stutzenschützen auch ein an grüner Wollschnur getragenes Pulverhorn eingeführt.

Linien-Infanterie

Soldat

Die halbmondförmigen Kompaniezeichen aus Wollfransen haben folgende Farben: Leib-, ab 1811 1. Füsilier-Kompanie weiß, 2. Füsilier-Kompanie weiß/gelb, 3. Füsilier-Kompanie grün, 4. Füsilier-Kompanie grün/gelb, 5. Füsilier-Kompanie rot, 6. Füsilier-Kompanie rot/gelb, 7. Füsilier-Kompanie blau, 8. Füsilier-Kompanie blau/gelb. 1814 haben die Füsilier-Kompanien des I. Bataillons einfache Farben in der Reihenfolge 1.rot, 2. grün, 3. blau, 4. gelb, 5. orange, 6. meergrün. II. Bataillon die gleichen Farben mit zusätzlich einem weißen Streifen unten, III. Bataillon unten schwarz.

9. Linien-Infanterie

Soldat

Im Gegensatz zu den Offizieren wird den Unteroffizieren und Mannschaften der Infanterie mit Edikt vom 11. Juni 1811 erlaubt, in Zukunft einen Schnurrbart zu tragen.

1812

10. Linien-Infanterie Junker

Hauptmann

Mit Reskript vom 12. und 22. März 1812 wurde für alle Offiziere der Infanterie vom Obersten abwärts das silberne Haussecol, später Ringkragen benannt, als Dienstzeichen eingeführt. Die im Felde befindlichen Offiziere erhielten es im Oktober 1812 in Rußland und trugen es nach französischem Vorbild in blauem oder grünem Tuchüberzug, um zu große Verluste zu vermeiden. Am 13. April 1812 wurden Haussecols auch für die Offiziere der Kommandantschaften und Garnisonskompanien eingeführt.

2. Leichtes Infanterie-Bataillon Treuberg

Oberleutnant

13. Linien-Infanterie

Oberleutnant

Mit Reskript vom 12. März / 15. April 1812 wird bestimmt, daß die Offiziere der Infanterie die Schärpen abzulegen und die neuen Haussecols (Ringkragen) zu tragen haben. Der Oberleutnant gehört dem am 29. April 1811 neuerrichteten 13. Linien-Infanterie-Regiment an.

1813

Mobile Legionen

3. Bataillon

Am 6. Juli 1809 erließ König Max Joseph die “organische Verordnung über die Errichtung einer Nationalgarde”. Die 1. Klasse derselben bildeten die Reservebataillone, die 2. die in den verschiedenen Kreisen aufgestellten und nach ihnen benannten “Mobilen Legionen”. Sie bestanden aus ausgedienten, unverheirateten, nichtansässigen Landcapitulanten unter 40 Jahren und ledigen, nichtansässigen Männern zwischen 26 und 40 Jahren. Dazu kamen die Sondercorps, z.B. die Freiwilligen Jäger und die Cordon-Mannschaften, dann alle unverheirateten Männer im königlichen oder privaten Forst- und Jagddienst. Die Legionen bestanden aus 4-8 Bataillonen zu 4 Kompanien. Als Uniform trugen sie den grauen Armeemantel mit hellblauem Kragen, weißleinene Pantalons und Gamaschen, schwarzes Halstuch. Ergänzt wurde der Anzug durch Teile der bürgerlichen Kleidung. Zur Unterscheidung schmückte man die Tschakos mit farbigen Rosen (1. Bat. rot, 2. weiß, 3. blau, 4. gelb, vom 5. aufwärts die gleichen Farben mit schwarzem Kreis innerhalb der Rose). Die Schützen hatten grüne Huppen. Zu Säbel und Patronentasche trug man auch noch den leinenen Brotsack am Riemen über die Schulter gehängt.

1. National-Feldbataillon Augsburg

Leutnant

Im August 1813 wurden einige Bataillone der Mobilen Legionen auf eigenen Wunsch zum Dienst außerhalb der Landesgrenzen in Nationale Feldbataillone umgewandelt. Sie erhielten Uniformen nach dem Schnitt für die Infanterie, kornblau mit rotem Kragen, ohne Brustklappen mit einer Reihe von 9 weißen Knöpfen geschlossen, Filztschakos mit verschiedenfarbigen Rosen. Die Offiziere trugen keine Schärpen, sondern das seit dem 31. Mai 1813 auch für Offiziere der Mobilen Legionen genehmigte Haussecol. Die Ausrüstung entsprach derjenigen der Infanterie.

1. National-Feldbataillon Augsburg

Unteroffizier

1. National-Feldbataillon Augsburg

Tambour

2. National-Feldbataillon Regensburg

Soldat

Freiwilliges Jägercorps

Offizier

Nach den schweren Verlusten der bayerischen Armee in Rußland rief der König zur Bildung von Freiwilligen Corps auf. Dazu gehörten auch die Freiwilligen Jäger. Gegen eine Entschädigung von 30 fl. mußten sie sich ihre Uniform selbst beschaffen. Sie bestand aus dem grünen Waffenrock mit gelbem Kragen und Knöpfen und einer langen grünen Hose mit gelben Streifen. Der Tschako glich dem der Nationalen Feldbataillone, aber mit gelber anstatt weißer Einfassung, dazu kam bei den Jägern ein gelber, bei Grenadier- und Karabinerkompanien ein roter bzw. grüner Behang. Die beiden letzteren trugen auch hohe Tschakostutze und wollene Fransenepauletten in den gleichen Farben. Gepäck und Bewaffnung entsprachen den Vorschriften für die Infanterie. Die Karabiniers waren als Scharfschützen mit Stutzen ausgerüstet.

Freiwilliges Jägercorps

Grenadier

Freiwilliges Jägercorps

Karabinier

Freiwilliges Jägercorps

Jäger

Freiwilliges Jägercorps

Jäger

Mobile Legionen

Legionär

Der Legionär trägt die den Nationalgarden bereits 1809 als Uniform vorgeschriebene Chemise, allerdings mit dem neuen roten Kragen. Als Kopfbedeckung hat er den bei den Mobilen Legionen eingeführten Tschako. Seit dem 28. Februar 1813 rangieren diese Einheiten als Nationalgarde II. Klasse als ständige Einrichtung hinter der aktiven Armee.

1. National-Feldbataillon Augsburg

Soldat

Am 7. August 1813 meldet sich das III. Bataillon der Mobilen Legion des Oberdonaukreises zum Einsatz außerhalb der Landesgrenzen un erhält den Namen “I. National-Feldbataillon Augsburg”. Die Uniform besteht aus einem in Farbe und Schnitt der Infanterie-Uniform entsprechenden einreihigen Rock, der mit 9 weißen Knöpfen geschlossen wird und langen kornblauen Hosen und schwarzen Gamaschen. Dazu gehört ein schwarzer Tschako, dessen oberen Rand bei den Unteroffizieren eine weiße Wollborte schmückt, die rote Rose bezeichnet das 1. Bataillon.

Freiwilliges Jägercorps

Karabinier

Das am 27. Oktober 1813 errichtete Freiwillige Jägercorps übernimmt die Uniform des Jägercorps von 1805. Neu ist der Tschako, der statt des Hutes eingeführt wird. Die Angehörigen der Karabinier Kompanie tragen rote Federstutze und Behänge am Tschako und rote Woll-Epaulettes mit Fransen auf der Uniform, bei der Schützenkompanie ist dieser Schmuck grün. Die Jägerkompanien haben kleine Wollstutze und gelben Behang, ihnen sind keine Epaulettes, sondern nur grüne Achselklappen mit gelbem Vorstoß erlaubt.

Freiwilliges Jägercorps

Schütze

Freiwilliges Jägercorps

Jäger

1814

Grenadier-Garde-Regiment

Oberleutnant

Mit Reskript vom 16. Juli 1814 (am 21. Juli erhielten die kgl. Kriegshauptbuchhalterei und das kgl. Kriegskommissariat der Reserve-Armee eine Abschrift desselben) wurde die Errichtung eines aus 3 Bataillonen, das Bataillon zu 6 Kompanien, bestehenden Grenadier-Garde-Regiments befohlen. Da die Aufnahmebedingungen sehr streng waren (u.a. Mindestgröße 175 cm, vollendete zweijährige Dienstzeit ohne Regimentsstrafe), hatte zu Beginn des Feldzuges 1815 nur das 1. Bataillon seine Sollstärke erreicht und konnte ausrücken. Die Uniform, im Schnitt der französischen Garde angeglichen, wich in verschiedenen Einzelheiten von der der Linieninfanterie ab. Die Rockschöße waren um 10 cm länger, mit sogenannten falschen Taschen versehen, die Schoßumschläge aufgenäht und an den Ecken mit aus weißem Tuch gestanzten Granaten besetzt. Dazu kamen die Gardelitzen am Kragen (Borteneinfassung), auf den Klappen, Ärmeln und an der Taille. Die weißmetallenen Knöpfe waren mit einer geprägten Granate verziert. Zur Gala gehörte die Bärenmütze mit silbernem Behang und einem Busch aus weißblauen Straußenfedern bei den Offizieren. Bei Unteroffizieren und Mannschaften war der Behang aus weißleinenen Schnüren geflochten, und der Busch bestand aus Hahnenfedern. Bis Ende 1815 trugen das 2. und 3. Bataillon abweichende Büsche, ersteres rot-blau-weiß, letzteres schwarz-blau-weiß. Der Grenadiersäbel war um 3 cm länger als der normale Infanteriesäbel.

Grenadier-Garde-Regiment

Unteroffizier

Grenadier-Garde-Regiment

Gemeiner

Hier sieht man sehr schön den mit einem Kreuz aus weißen Borten geschmückten roten Deckel der Bärenmütze und die Granate aus Messing auf der Patronentasche. Wie für die Uniform war auch für den Tornister das bei der französischen Garde geführte Modell zum Vorbild genommen worden. Es war etwas größer und anders beriemt als das Muster der Linien-Infanterie.

Grenadier-Garde-Regiment

Leutnant

Zum gewöhnlichen Dienst und auf dem Marsch trugen die Offiziere den Frack, der zwar in Schnitt und Farbe mit der Uniform übereinstimmte, jedoch keine Klappen hatte, sondern mit einer Reihe von 10 Granatenknöpfen geschlossen wurde. Auch fehlten die falschen Taschen und die Litzen unter den Taillenknöpfen. Das Tragen des Kaskets mit der auf dem Messingband befindlichen Aufschrift “GRENADIER GARDERGMT” (beim Helm M/1818 “GRENADIER GARDE REGIMENT”) wurde fallweise vom Regimentskommandeur befohlen. Der Busch müßte blau-weiß und nicht ganz blau sein.

Grenadier-Garde-Regiment

Gemeiner

Für Mannschaften war zum gewöhnlichen Dienst der bis zur Gürtellinie reichende, rundabgeschnittene Spenser mit 9 Knöpfen, für Unteroffiziere die dem Offiziersfrack ähnelnde Ärmelweste eingeführt. Der Ärmelaufschlag des Spensers wurde, entgegen unserer Darstellung, nur mit einem Knopf geschlossen. Die Gardelitze am Kragen wurde auch hier beibehalten. Die Kokarde am Kasket war aus Weißblech mit hellblau-weißer Bemalung. Die Beschreibung der Kompanieabzeichen ist so umfangreich, daß sie dem ergänzenden Textteil vorbehalten bleiben muß.

Linien-Infanterie

Hauptmann

Mit Reskript vom 16. bzw. 21. Juli 1814 wurden für alle Linien-Infanterie-Regimenter einheitlich ponceaurote Kragen, Klappen und Aufschläge eingeführt. Neu waren auch die durchwegs gelben Knöpfe mit Regimentsnummer. Der Kragen ist hellblau, Klappen und Aufschläge sind weiß vorgestoßen. Seit 1811 war die weiße Weste der Offiziere abgeschafft.

Linien-Infanterie

Leutnant

Der Leutnant trägt hier die der Holzmütze der Mannschaften ähnliche Chargiermütze, die von den Offizieren im Felde benutzt werden durfte. Die Klappen des Waffenrockes sind zum Schutz gegen Kälte und schlechtes Wetter übergeknöpft.

Linien-Infanterie, 3. Kompanie

Unteroffizier

Die Darstellung zeigt einen Unteroffizier in der neuen Uniform. Das Dienstzeichen ist noch der Stock. Deutlich sichtbar ist hier über dem linken Seitenbuckel des Kaskets das halbmondförmige Kompanieabzeichen aus grüner Wolle.

Linien-Infanterie

Gemeiner

An der Ausrüstung und Bewaffnung hat sich mit der Neuuniformierung nichts geändert. Am Kasket wird seit dem Fortfall des Zopfes immer häufiger ein kleiner Hinterschirm getragen.

Linien-Infanterie

Stutzenschütze

An den drei Darstellungen der verschiedenen Schützenkompanien werden hier deren Abzeichen gezeigt. Es sind dies die grüne Huppe der 1., die weiß-grüne der 2. und die schwarz-grüne der 3. Kompanie.

Linien-Infanterie

Gemeiner

Linien-Infanterie

Gemeiner

Linien-Infanterie

Fourier

Hier erscheint der Fourier in der Ärmelweste der Unteroffiziere. Bis Juni 1822 trugen die Fouriere jedoch noch allgemein einen langen grauen Rock ohne Klappen, dunkelblaue Hosen und einen schwarzen Hut ohne Abzeichen. 1822 bekamen sie den Monturrock der Infanterie mit Sergeantenauszeichnung.

Linien-Infanterie

Hautboist

Die Uniform der Hautboisten wird der Halbgala der Musiker des Grenadier-Garde-Regiments angeglichen. Auf dem kornblauen Rock waren statt der Klappen von jedem Knopf ausgehend doppelte Litzen aufgenäht. Kragen und Aufschläge waren mit Borte eingefaßt. Der schwarze Hut war mit silbernen Cordons und der Kokarde versehen. Neben letzterer schmückten ihn noch aufgesetzte Borten.

Grenadier-Garde-Regiment

Oberleutnant

Die Uniformierung ist bereits bei den obigen Typen ausführlich beschrieben. Hier haben wir einen Oberleutnant mit dem weiß-blauen Federbusch des ersten Bataillons an der Bärenmütze.

Grenadier-Garde-Regiment

Grenadier

Dieses Bildchen bringt eine sehr schöne Ansicht des neuen Tornisters nach französischen Vorbild. Oben aufgeschnallt ist der Mantel im weißblaugestreiften Überzug. Unter der Patronentasche erkennt man auf den Rockschößen die aufgenähten Granaten aus weißem Tuch.

Grenadier-Garde-Regiment

Grenadier

Hier wird der Grenadier im Spenser gezeigt. Die gegenüber dem Waffenrock schmäleren Ärmelaufschläge (7,30 statt 9,73 cm) werden mit einem Knopf geschlossen. Die Huppe links am Kasket ist falsch koloriert, sie ist wie der Busch der Bärenmütze oben weiß, unten blau.

Linieninfanterie

Offizier

Das Reskript vom 16. Juni / 21. Juli 1814 schafft die verschiedenen Auszeichnungsfarben der Infanterie-Regimenter ab. Krägen, Klappen und Aufschläge der gesamten Linien-Infanterie sind in Zukunft rot, die Knöpfe, ausgenommen beim Grenadier-Garde-Regiment, gelb mit geprägter Regimentsnummer.

Linieninfanterie

Soldat