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Quellen
Cantler
Stab

1800

Kommentar R. Wrede der Druckausgabe von 1976

General

Seit dem 4. Oktober 1799 wruden auch für die Generäle statt der weißen wieder blaue Uniformen mit scharlachroten gestickten Kragen und Aufschlägen eingeführt. Ab 11. März 1802 ordnete der König für die Generalität eine 3 cm breite, gezackte Stickerei an, wie sie dem Generalleutnant und Proprietär der Artillerie von Manson schon am 23. Februar 1800 genehmigt worden war. Sie blieb für Generalmajore bis 1873 vorgeschrieben. Diese Stickerei sollte nach dem Reskript vom 13. März 1802 jedoch nur auf dem Kragen angebracht sein. Der am 4. Oktober 1799 eingeführte Hut hielt sich mit einigen kleinen Änderungen bis 25. Dezember 1825. Der Vorliebe des beginnenden 19. Jahrhunderts für hohe Kopfbedeckungen entsprechend, betrug die Höhe der vorderen aufgeschlagenen Hutkrempe bis 23 cm, der hinteren bis 30 cm. 1818 verminderten sich diese Maße auf 18 bzw. 25 cm, während die Breite von einer Kordonspitze zur anderen nach wie vor etwa 43 cm betrug.

General

Generalquartiermeisterstab

Mit Reskript vom 25. Oktober 1799 wurde für den Generalquartiermeisterstab die Uniform auf unserem Bild eingeführt, allerdings vorerst mit Kragen, Klappen und Aufschlägen aus ponceaurotem Samt. “Da die ponceauroten Samtklappen nicht farbhältig sind und keine üble Witterung und Nässe ertragen können” erbat General v. Triva für den Stab eine andere Auszeichnungsfarbe. Am 21. März 1802 wurden dann zuerst Klappen, später auch Kragen und Aufschläge aus dunkelblauem Samt oder Manchester genehmigt. Gleichzeitig wurde auch der Besatz mit silbernen Schleifen und Quästchen eingeführt. Der schwarze Hut mit Sternschleife und silberblauen Kordons war bei Stabsoffizieren mit breiter gebogener, bei Oberoffizieren mit schmaler Silbertresse eingefaßt.

Oberkriegsrath

Oberkriegsrat des aus dem Hofkriegsrat hervorgegangenem Oberkriegskollegiums in Galauniform nach Vorschrift vom 1. Oktober 1799. Sie besteht aus einem dunkelblauen Rock mit weißem Futter, ponceaurotem Kragen, Klappen und Aufschlägen, weißem Unterzeug. Die Stickerei auf dem Kragen richtet sich nach dem Rang, sie und die Knöpfe sind gelb. Am Hut wird die schwarze Masche durch eine goldene Hutschlinge gehalten. Zum gewöhnlichen Dienst trägt man zuerst einen kornblauen Frack bis am 5. Dezember 1799 der graue Kanleifrack genehmigt wird. Der Degen hat ein stählernes Gefäß, das dem des späteren Armeedegens M/1818 ähnlich ist.

Oberkriegsrath

1805

 

Generaladjutant

Seit dem 12. Juni 1804 waren den Generaladjutanten statt der früher schwarzsamtenen Kragen, Klappen und Aufschläge zum kornblauen Uniformrock mit rotem Schoßfutter, ponceaurote Abzeichen vorgeschrieben. Generaladjutanten der Infanterie trugen Achselgeflecht, Stickerei und Knöpfe in Gold, während für die der Kavallerie Silber angeordnet war.

Generalmajor

Hier wird gezeigt, daß es nur noch den Generälen erlaubt ist, den Zopf weiter zu tragen. Sehr gut ist bei dieser Figur auch die über die Plumage hinausragende schwarze Masche zu erkennen.

1806

 

Flügeladjutant

Flügeladjutanten trugen bis 1822 eine Uniform, die bis auf die Rangabzeichen derjenigen der Generaladjutanten entsprach. Dann entfielen alle Schleifen, als Auszeichnung blieben nur noch die samtenen Kragen, Klappen und Aufschläge und die Achselbänder.

Generaladjutant unter König Max I.

Deutlicher als bei den obigen Bildern ist hier das goldene Achselgeflecht zu erkennen.

Flügeladjutant der Kavallerie unter König Max I.

Flügeladjutanten tragen silberne Schleifen auf den Brustklappen und silbernes Achselgeflecht. Je nach Waffengattung sind sie mit Degen oder Kavalleriesäbel bewaffnet.

1812

General

Als mit Reskript vom 15. April 1812 die Offiziere der Infanterie das Haussecol als Dienstzeichen bekommen, legen sie gleichzeitig die Schärpe ab. Die Generäle tragen sie im Dienst weiter, müssen sie aber zur Gala weglassen. Das Bildchen zeigt die gezackte Stickerei der Uniform eines Generalmajors.

Artillerie-General

Der General ist im Dienstanzug dargestellt. Sehr deutlich ist hier die Sternagraffe des Hutes zu erkennen.

Infanterie-General

Die nur einmal um Kragen und Aufschläge geführte Stickereiborte weist den Dargestellten als Generalleutnant aus. Auch hier wird der Dienstanzug gezeigt.

1815

 

General

Generäle der Infanterie, Kavallerie und Artillerie tragen auf den scharlachroten Kragen, Klappen und Aufschlägen der korn- bzw. dunkelblauen Uniformen eine doppelte Borte von kleinen Lorbeerzweigen mit dazwischengeschlungenen Bändern je nach Waffengattung in Gold- oder Silberstickerei. Auch nach der Einführung des Haussecols als Auszeichnung für die Offiziere (12. März 1812) blieb für die Generalität die Schärpe vorgeschrieben. Epauletten wurden erst mit Reskript vom 21. Dezember 1825 eingeführt.

General der Artillerie

Adjutant

Der Adjutant ist hier in der Uniform des 2. Linien-Infanterie-Regiments Kronprinz dargestellt. Adjutanten trugen ebenfalls nach Einführung des Haussecols die Schärpe zusätzlich weiter, nun allerdings nicht mehr um den Leib geschlungen, sondern von der rechten Schulter zur linken Hüfte.

Generalquartiermeisterstab

Zur Uniform trug man silberne Achselbänder und die Schärpe, die auch nach dem 12. März 1812 beibehalten wurde. (Bei diesem Bild für das Jahr 1815 unterlief Cantler ein kleiner Fehler, der Major trägt den Hut eines Hauptmanns).