Der Prinz von Hohenzollern-Sigmaringen versuchte für sein Regiment bereits im Juni 1807 eine Fahne mit dem begehrten Adler bei Napoleon zu erwirken. Der Kaiser genehmigte am 20. Juni 1807 dieses Anliegen, jedoch ohne Adler. Die Fahne des Regiments wurde nach Anweisung des Kriegministeriums, das wiederum beim Kaiser nach dem Modell nachgefragt hatte, in der Größe des “alten“ Fahnenmodells, das mehr an die Fahnen der Revolution erinnerte, in Auftrag gegeben. Es wurden, obwohl zu diesem Zeitpunkt die Truppe nur aus 2 Bataillonen bestand, 4 Fahnen gefertigt und dem Regiment im November 1807 nachgesandt.
So erhielt in Perigeux das 1. Bataillon am 6. Januar 1808 eine Fahne. Getragen wurde die Fahne von einem Unteroffizier im Range eines Sergeant-Majors. Geführt wurde sie auf Revuen und Paraden, jedoch nicht mit ins Feld geführt. Über den späteren Verbleib der einzelnen Stücke ist nichts näheres bekannt. So befand sich bis 1912 die Fahne des 3. Bataillons in Kassel in der Neuen Buhler Galerie.
Beschreibung der Fahne
Die Fahne und das Design entsprach dem Modell von Challiot 1804. Das Tuch maß jeweils 1,64 m an den Seiten. Die Höhe der Stange, einschließlich Stange betrug 2,80 m. Die Spitze, in der Höhe von 16 cm, hatte die Form, wie sie bei den Modellen (1794) aus der Revolutionszeit verwendet wurden.
Das Fahnentuch zeigte im Mittelfeld die Rhombusform auf weißem Grund, eingerahmt mit einer Bordierung in Form einer stilisierten Lorbeer-Reihe. In jeder Ecke des quadratischen Tuches war entweder in rot oder blau in folgender Anordnung die:
Obere Ecke am Schaft: blau Obere Ecke Außenseite: rot Untere Ecke Schaft: rot Untere Ecke Außenseite: blau
In jeder Ecke ein goldener Lorbeerkranz, mit freiem Mittelfeld.
Im weißen Mittelfeld stand in goldenen Lettern die Aufschrift:
auf der Vorderseite:
auf der Rückseite:
mit der Ziffer des jeweiligen Bataillons.
Die Stange war schwarz gestrichen und hatte unten ein Messingschuh.
Fahnenträger (Porte Drapeau)
Im Range des Sergeant-major (nach einer Beschreibung von RIGO, Tafel 65): Hier ein Unteroffizier von einer Füsilierkompanie - am oberen Tschakorand zwei parallel verlaufende vergoldete Borten. Behang goldfarben, dunkelgrün durchwirkt. Epauletten dunkelgrün mit goldfarbenem Halbmond und zwei parallel verlaufenden Streifen auf dem Epaulettenschieber. Auf den Unterarmen je zwei gold durchwirkte Winkel mit roter Unterlegung. Am linken Oberarm drei nach oben zeigende Winkel, ebenfalls goldfarben. Säbelbandelier, auf Brusthöhe Schlaufe mit einer Steinschlosspistole (Modell ?). Säbel preußisches Modell mit gold, grün durchwirkten Faustriemen.
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