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Organisation - Feldzugsgeschichte - Uniformierung - Anhang
 

Die Infanterie des Herzogtums Nassau im Feldzug von 1815

 

Uniformierung

Nassauische Infanterie 1815 (Tafel Peter Bunde)

Legende der Tafel von Dr. Peter Bunde:

1 - Fahnenmodell 1806/1808
2 - Generalmajor von Kruse in Felduniform
3 - Major
4 - Generalmajor von Kruse
5 - Bataillons-Adjudant
6 - Bataillonschef
7 - Chirurg
8 - Fahnenträger (Sergeant-Major)
9 - Tambour-major des 1. Regiments
10 - Ringkragen (nach Original im Landesmuseum Wiesbaden)
11 - Füsilierrock im Schnitt bis 1814/15
12 - Rock neueren Schnitts, Abzeichen von Grenadieren und Voltigeuren
13 - Rock des Landwehrbataillons, 1. Regiment

Das traditionelle Erscheinungsbild der beiden nassauischen Regimenter war seit 1810 ein einreihiger Rock und Beinkleider von dunkelgrüner Grundfarbe sowie die beigefarbenen Bandeliers für die Ausrüstung. Im Schnitt der Monturen und der Ausrüstung folgte man dem französischen Vorbild.

Die Zentrumskompanien beider Regimenter trugen den Tschako nach franz Modell mit Schuppenketten aus Messing. An der Frontseite ein Beschlagsschild aus Messing, das ein ovales Schild umsäumt von Trophäen zeigte, darunter ein rechteckiges Schild mit dem schwarzen Monogramm „N“ für Nassau. Im Schildzentrum die Nummer des Regimentes. Am Tschako aufgesteckt, ein kugelförmiger Wollpompon mit Puschel, der bei der

1. Kompanie - gelb
2. Kompanie - weiß
3. Kompanie - hellblau und bei der
4. Kompanie - schwarz war.

Die Voltigeure trugen ebenfalls den Tschako, jedoch mit einem Jagdhorn aus Messing als Beschlagemblem. Im Zentrum des Bügels die Nummer des Regiments. Gelber Behang mit grünem Pompon.
Die Grenadiere trugen der Vorschrift nach dem Kolpack aus schwarzbraunem Fell mit rotem Stutz, Pompon, Behang und Mützenbeutel. Der Beutel mit gelber Quaste am spitzen Ende. Jedoch gab es – siehe Besonderheiten der Uniformierung bei den Regimentern – Unterschiede beim Anlegen oder Benutzung dieser Kopfbedeckung.

Der Rock wurde vorne mit einer Reihe von 9 bronzefarbenen Knöpfen geschlossen und hatte kurze Schöße. Der Kragen, die Ärmelaufschläge waren von schwarzer Abzeichenfarbe, mit gelber Paspelierung vorgestoßen. Die Rockumschläge von grüner Grundfarbe, ebenfalls mit gelber Paspelierung.
Ab 1814 sollte der der Rock an der Brustseite vorne länger geschnitten sein und bis zur die Taille reichen. Damit sollte die bisher sichtbare grüne, gelbe vorgestoßene Unterweste nicht mehr sichtbar sein.

Als Beinkleider lange Hosen mit gelber Biese an den Seiten und vorne Latzverschnürung mit ungarischen Knoten. Während der Sommermonate auch lange weiße Hosen, die jedoch 1815 offiziell abgeschafft waren. Unter den Hosen schwarze Gamaschen sichtbar.

Die Dienstgradabzeichen folgten ebenfalls dem französischen Muster:

  • Corporal: zwei gelbe wollene Tressen auf beiden Unterarmen
  • Corporal-Fourier: wie zuvor und eine goldenen Tresse auf beiden oberarmen
  • Sergant: eine Goldtresse auf roter Stoffunterlage auf beiden Unterarmen
  • Sergeant-major: wie zuvor zwei Goldtressen

Der Mantel grau, gerollt auf dem Tornister getragen.

Bewaffnung

Patronentasche aus schwarzem Leder ohne Beschlag für die Grenadiere und Zentrums-kompanien. Bei den Voltigeuren ein Jagdhorn als Emblem auf dem Deckel. Alle Kompanien trugen den Säbel mit Bajonettscheide. Die Eliten legten an den Säbeln für die Voltigeure grüne und für die Grenadiere rote wollene Säbeltroddeln an.

Offiziere

Offizier 1. Regiment (Aerts)
Offizier des 1. Regiments
(Winand Aerts)

Am Tschako gelb-gold durchwirkter Behang und Kugelpompon. Darauf aufgesteckt der Puschel in Kompaniefarben.
Der Rock im gleichen Schnitt wie die Mannschaften, jedoch mit langen Schößen, diese ebenfalls grün mit gelbem Vorstoß besetzt. An der hinteren Taille horizontalen Schoßtaschen mit gelber Paspelierung.
Die Bewaffnung bestand aus einem Degen mit vergoldetem Portepee, getragen an fahlgelbem Schulterbandelier.

Die Distinktionen waren vergoldet und beim

  • Leutnant: Kontreepaulette links, rechts mit Fransen
  • Oberleutnant: Kontreepaulette rechts, links mit Fransen
  • Hauptmann: Epauletten mit Fransen auf beiden Schultern
  • Major: Epaulette links mit starken Fransen, rechts Kontreepaulette
  • Oberstleutnant: wie Oberst, jedoch mit versilbernen Schiebern
  • Oberst: Epauletten mit starken Fransen auf beiden Seiten.

Hellgraue lange Hosen mit schwarzen Seitenstreifen; vereinzelt auch noch die alten grünen Hosen mit Verschnürung.
Bei schlechter Witterung wurde ein grauer knielanger Mantel angelegt, der vorn durch zwei Reihen Knöpfe geschlossen wurde.

Tamboure

Sie trugen die Montur der Jägerkompanien jedoch zusätzlich an der Brustnaht mit sechs gelben rechteckigen Litzen besetzt. Auf den Ärmeln ein gelber Sparrenbesatz, der nach den Quellen eine verschiedene Anzahl und Einteilung aufweist. Anzunehmen sind vier V-förmige Sparren gleichmäßig über den Arm verteilt, die an den vorderen und hinteren Nähten mit einer Bordierung verbunden waren.
Die beiden Schwalbennester in der Grundfarbe mit gelber breiter Borte besetzt. Die Tressenmuster waren zwischen den Regimentern verschieden, so beim 1. Regiment drei unterschiedlich große gelbe Kreise, die an den Seiten miteinander verbunden waren.. Fahlgelbes Schurzfell und breites Trommelbandelier auf Brusthöhe eine zweiteilige Schlaufe, wo die Trommelstöcke eingesteckt werden konnten.
Die Trommel mit Messingsarg. Die Reifen aus Holz mit blau- gelben oder gelb-grünen Schräg- oder Dreiecksmuster bemalt.

Clairon der Flankeurs/Voltigeure und Stabshornbläser

Montur wie bei den Tambouren. Am Tschako gelbe Behänge. Das Signalhorn nach französischem Muster aus Messing mit grüner oder gelber Schnurumwicklung und gelben Quasten.

Tambourmajor

Nach Darstellung von Winand Aerts: Die Uniformierung entsprach den Grenadieren, zusätzlich auf beiden Schultern Schwalbenester, die Bordierung und Fransen an der Unterkante. Auf der Brustnaht 7 Knopfreihen, die mit gelben rechteckigen Litzen besetzt. Breites schwarzes Schulterbandelier mit Goldborte an den Außenkanten. Am Bandelier ein kurzer Säbel ohne Bügel und Faustriemen.
Der hölzerne Tambourstock mit silbernen Beschlägen und Verschnürung.

Sappeure

Uniformierung wie bei den Grenadieren. Als weitere Ausstattung ein fahlgelbes Schurzfell und Stulpenhandschuhe. Große Zimmermannsaxt mit schwarzem Schaft.
Ob an den beiden Oberarmen ein rotes Band mit zwei gelben gekreuzten Äxten als Emblem getragen wurde, ist nicht sicher belegt. Als Bewaffnung Karabiner und Faschinenmesser.

Fahnenträger

Uniformierung wie die Grenadiere im Rang eines Sergeanten oder Sergeanten-Major. Fahnenbandelier getragen über Schulter aus fahlgelben Leder mit Fahnenschuh aus Messing.

Chirurg

Nach Angaben von Peter Wacker, Archiv Nürnberg: Zweispitz mit Kokarde an der Seite. Einreihiger grüner Rock mit langen Schößen, die Abzeichenfarbe am Kragen und an den Schößen hellgrün. Lange graue Hosen.

Besonderheiten in der Uniformierung der beiden Regimenter 1815

1. Regiment

Nassauische Infanterie 1815 (Peter Bunde)

Legende der Tafel von Dr. Peter Bunde:

1 - Hauptmann, 1. Regiment
2 - Tambour, 1. Regiment
3 - Sergeant-Major, 1. Regiment
4 - Jäger der Zentrumskompanie, 1. Regiment
5 - Füsilier des 3. Bataillons, 1. Regiment
6 - Grenadier und Voltigeurtschako, 1. Regiment
7 - Hornist der Voltigeure, 1. Regiment
8 - Oberleutnant, 2. Regiment
9 - Hauptmann im Mantel, 2. Regiment
10 - Tambour, 2. Regiment
11 - Jäger, 2. Regiment
12 - Sappeur, 2. Regiment
13 - Grenadier, 2. Regiment
14 - Flanqueur, 2. Regiment
15 - Tschakoblech des 1. Regiments (nach Original im Landesmuseum Wiesbaden) und des 2. Regiments (nach Original im Armeemuseum Brüssel)
16 - Grenadier mit den englischen "Wings" 1815/1816
17 - Flanqueur mit den englischen "Wings" 1815/1816
18 - Unteroffiziersdienstgrade
19 - Offiziersdienstgrade

Hier wurde am Tschako eine schwarze Kokarde aus Leder als Landesfarbe für Nassau angelegt. Die Zentrumskompanien trugen am 18. Juni morgens ihre Tschakos mit weißen Leinenüberzügen. Damit waren sie als Truppe weithin sichtbar und boten ein gutes Ziel für die französische Artillerie. Als die Verluste anstiegen, ließ Generalmajor von Kruse gegen 15 Uhr nachmittags die Überzüge abnehmen.

Der Rock hatte für die beiden ersten Bataillone noch den alten Schnitt von vor 1814, so dass die Brustnaht noch kürzer geschnitten war und die grüne Unterweste sichtbar getragen wurde. Das 3. (Landwehrbataillon) hatte bereits den geschlossenen Rock erhalten. Hier waren jedoch alle Vorstöße rot (Siehe: Peter Wacker, Buch Nassauisches Militär), statt gelb und die Knöpfe aus Zinn (Anmerkung: in Weissmetall war auch das Beschlagschild am Tschako. Kein Stutz bei den Eliten). Die grauen Hosen ohne schwarzen Seitenstreifen. Alle Kompanien trugen den Tschako.

Für die Zentrumskompanien der Linienbataillone. Auf beiden Schultern schwarze, gelb vorgestoßene Klappen.

Die Voltigeure legten nur zum teil grüne Epauletten an, ansonsten Schulterstücke. Am Tschako hellgrüner Behang und Stutz, einige Quellen geben diesen mit gelber Spitze an. Auf Patronentasche ein Jagdhorn aus Messing als Emblem (Anmerkung: Ein Originalexemplar ist heute im Stadtmuseum Weilburg zu sehen).

Die Grenadiere trugen keine Epauletten, sondern 1815 nur schwarze, gelb vorgestoßene Achselklappen. Für Anfang 1815 war die Einführung von „Wings“, Achselwülste nach britischem Vorbild geplant und bei den Eliten geführt werden. Die Grenadiere sollten rote und die Voltigeure gelbe Wülste erhalten. Dies konnte aufgrund des Ausbruchs der Feindseligkeiten jedoch nicht mehr durchgeführt werden. Die Quellen widersprechen sich jedoch zum Tragen dieser Wings, so zeigen viele Abbildungen moderner, meist anglo-amerikanischre Darstellungen dieses Monturstück. Die Forschungen im Staatsarchiv Wiesbaden (Anmerkung: Hier sind bis heute die meisten militärisch relevanten Akten vorhanden) und der Vergleich zeitnaher Abbildungen haben jedoch das Ergebnis gebracht, dass diese Maßnahme im Frühjahr 1815 noch nicht vollzogen war.

Auch bei der Kopfbedeckung unterschieden sich die Grenadiere, die 1815 nur den Tschako mit roten Kugelpompon oder Stutz führten. Für das ganze Regiment konnten bis zur Mobilisierung nur 29 Kolpacks beschafft werden, die an die Stabsoffiziere, die Sappeure und fahnenträger ausgegeben wurden. Als Beschlag das gleiche Schild wie die Füsilierkompanien. Nach weiterer Quelle (Siehe Peter Wacker, Archiv Nürnberg mit eigenen Forschungsergebnissen) als Beschlag eine Granate aus Messing und mit rotem Behang und Stutz. Faustriemen am Säbel rote Wolle und auf der Patronentasche ebenfalls eine Granate aus Messing als Emblem. Als Bewaffnung französische Gewehrmodelle M 1777 (AN VIII oder IX).

Die Bewaffnung waren vom österreichischem Gouverneur von Mainz aus Beutebeständen an Nassau „ ausgeliehen „ worden, da das Herzogtum nicht über die Menge und die Geldmittel verfügte das ganze Kontingent einheitlich auszurüsten. Ein Teil der Voltigeure war mit gezogenen Büchsen ausgestattet.

Die Sappeure trugen zum Teil den Kolpack, jedoch auch den Tschako (Nach Angaben von Peter Wacker), an den Oberarmen rote gekreuzte Äxte als Emblem.

Ebenfalle Kolpack trugen die Tambourmajore, und der Musikdirektor. Die Musiker hatten als Kopfbedeckung den Tschako.

Die Offiziere trugen als Distinktion den vergoldeten Ringkragen mit einem versilberten runden Wappenschild, das den nassauischen Löwen umgeben von sieben Schindeln, zeigte. Im Feld legten Offiziere ihren Mantel auch gerollt über der Schulter an (Nach zeitgenössischem Bericht eines Offiziers, zitiert in der Zeitschrift für Heereskunde).

Stabsoffiziere

Die Bataillonskommandeure, sowie die sechs berittenen Adjudant-Majore in der Funktion als Stabsoffiziere, trugen den Kolpack, jedoch ohne Behang und Stutz.

Die vier Offiziere des Generalstabs trugen Hüte mit weißem Federbusch. Bei schlechter Witterung mit schwarzen Wachsleinen überzogen.
Einreihiger Rock mit langen Schößen. Als Beinkleidung beim Stabsdienst enganliegende weiße Hosen mit kurzen glatten Stiefeln. Im Feld graue Überhosen mit einer Reihe Knöpfe entlang der Außennaht.
Die berittenen Offiziere legten Säbel in Stahlscheiden an. Die sieben unberittenen Offiziere trugen den Degen mit versilbertem Portepee am Taillenkoppel.

Dunkelgrüne Tuchschabracke am Rand mit breiter Goldborte besetzt. Die Pistolentaschen an beiden Seiten mit schwarzem Bärenfell belegt. Das Pferdegeschirr aus schwarzen Leder mit versilberten Beschlägen.

Generalmajor von Kruse

Hoher schwarzer Zweispitz mit weißem hängendem Federbusch.
Einreihiger Rock mit langen Schößen. Der Kragen und die Aufschläge aus schwarzem Samt. Diese mit goldener Eichenlaubstickerei besetzt. Goldene Epauletten mit kurzen, dicken Fransen. An der rechten Schulterseite goldene Fangschnüre. Hellgraue lange Hose mit schwarzen Seitenstreifen. Als Bewaffnung einen Säbel mit vergoldetem Portepee.

Train

Das Regiment besaß eine Trainabteilung aus 35 berittenen Soldaten. Die Abteilung umfasste 2 Corporale, 33 Trainsoldaten und einem Wagen.

Die Uniformierung entsprach die der im Jahre 1814 aufgelösten reitenden Jägern. Tschako mit Löwenkopf als Beschlag. Enge Hosen und Reitstiefel mit Sporen. Schwarze Bandeliers mit Säbel.

2. Regiment

Obwohl das Regiment laut Vertrag von der niederländischen Verwaltung unterhalten, ausgerüstet und bezahlt werden sollte, bemängelte Oberst von Kruse bei Musterungen die Qualität und Zustand der Monturen (Anmerkung: Von Kruse beschwerte sich, so seien die „ Westen“ von schlechter Qualität. Die letzten Lieferungen erreichten das Regiment erst im August 1815!). So ist anzunehmen, dass ein Großteil des ursprünglichen Bataillons noch die Röcke im älteren, offenen Schnitt aufgetragen hat. Im Einzelfall wurde der Rock auch ohne Weste getragen, so dass der Eindruck des geschlossenen Rockes entstand. Bei den Verstärkungen aus Nassau sind sicher auch Röcke im neuen festgelegten Schnitt verteilt und schon in Gebrauch gewesen. Hier ist zu erwähnen, dass das 2. Regiment den gelben Vorstoß am Kragen ebenfalls am unteren Rand hatte.

Die Zentrumskompanien hatten schwarze Tschakoüberzüge angelegt. Die Kokarde war orangefarben. Die Flankeurs, wie beim 1. Regiment mit einem Jagdhorn auf der Front als Beschlag und sie stecken einen grünen Stutz mit gelber Spitze auf.
Die Grenadiere trugen den Kolpack jedoch ohne Stutz und Behang, auch ist anzunehmen, dass der Mützenbeutel im Feld abgenommen war.
Die Elitekompanien sollten hier auch die Wings erhalten, was jedoch bis Juni 1815 nicht zur Ausführung kam (Laut Übersicht der Monturstücke von 1814 sind „ Epauletten“ für die Elitekompanien aufgeführt mit einer Tragezeit von 2 Jahren!). So legten auch diese Kompanien die Schulterstücke an.
Die Grenadierkompanien scheinen jedoch zum Teil noch die roten Wollepauletten angelegt gehabt zu haben, was nach einem Augenzeugenbericht bei den Gefechten um das Gehöft Papelotte die Ursache hatte, dass die anrückenden Preußen irrtümlich die Grenadiere für Franzosen hielten und diese beschossen wurden. Auf den Rockumschlägen rote Granaten als Emblem.
Die Voltigeure trugen grüne Fransenepauletten und Stutze in gleicher Farbe am Tschako.

Die Patronentaschen waren mit einem schwarzen Wachstuch überzogen.

Die Offiziere legten als Angehörige der niederländischen Armee eine orangefarbene Seidenschärpe an. Dafür entfiel das Tragen des Ringkragens.
Auf Brusthöhe ein ovales Beschlagschild mit dem nassauschen Wappen oder der Nummer des Regiments.
Nach den Darstellungen von Denis Digthon trugen die Grenadieroffiziere 1815 den Kolpack und als Bewaffnung den Säbel am Taillengürtel. Weiterhin grüne Hosen mit vergoldetem Seitenstreifen.

Die Tamboure trugen die Schwalbenester mit Borte, jedoch im Zentrum als Bortenemblem zwei in sich verschlungene „W“ für Wilhelm (Wilhelm I. (1772 bis 1843), König der Niederlande).

Das Regiment war bereits 1814 mit englischen Gewehren ausgerüstet. Der Säbel entsprach dem französischen Briquet.

Fahnen

Die beiden Regimenter führten je eine Fahne für das I. und II. Bataillon mit gleichem Muster. Das Fahnentuch war in der Größe von 120 cm breit und 140 cm hoch aus hellgelber Seide, in der Mitte das nassauische Wappen, dieses auf hellblauem Grund, darauf ein von rechts nach links schreitender goldner Löwe mit roter Zunge. Umgeben mit sieben goldenen Schindeln. Das Wappen goldumrandet mit goldener Herzogskrone. Unter dem Wappen zwei grüne gekreuzte Lorbeerkränze in grün und braun.
Die schwarz/braun lackierte Fahnestange war 3 m hoch und das Fahnentuch mit vergoldeten Nägeln fixiert. Die Spitze vergoldet und mit einem „N“ durchbrochen. An der Spitze waren zwei hellblau gold besetzte Seidenschleifen mit Quasten umschlungen.

Als Fahnenträger fungierte ein Sergeant der Grenadiere, das Fahnenbandelier war ebenfalls aus fahlgelben Leder mit vergoldeten Beschlag und Fahnenschuh.

Das 1. Bataillon des 1.Regiments verlor eine Fahne. Der Zustand der beiden Fahnen vom 2. Regiment war 1815 sehr schlecht. Die dauernde Nutzung in Spanien seit 1808 führte dazu, dass von beiden nur noch die Stange und die Seidenschleifen vorhanden waren. Die Spitze des 1. Bataillons war größtenteils abgeschossen und die des 2. Bataillons war beschädigt. Das III. Landwehrbataillon führte eine Fahne im gleichen Muster und ist seit 1958 bis heute im Niederländischen Museum Delft ausgestellt.

Quellen und Literatur
  • Aerts, Winand: L’ ìnfanterie Nassau a Waterloo. Paris 1937. Sabretache No.6
  • Studie: L’armee britannique. Archiv, ASKB Providence, USA ohne Jahr
  • Coppens, Bernard: Les armees de Waterloo, No 2. Brussels 1990 2e Regiment leger de Nassau – Usingen
  • Jsenbart, Wilhelm: Geschichte des Hzgl. Nassauischen 2. Infanterie-Rgt. Nr. 88. Berlin 1891
  • Kolb, Richard: Unter Nassaus Fahnen 1803-1866. Wiesbaden 1904
  • Kruijer, J.: De Nassause Troepen bij de Slagen bij Quatre Bras en Waterloo. Tinnen Tafelronde ohne Jahr.
  • Pawly, Ronald / Courcelle, Patrice: Wellington’s Dutch Allies 1815. London 2002 Osprey, Band No. 371
  • Pflugk-Hartung, Dr. Julius: Belle Alliance. Berlin 1915
  • Müller-Schellenberg, Guntram: Das Nassauische Militär in napoleonischer Zeit. Taunusstein 2007
  • Roeßler, Alfred v.: Geschichte des 1. Nassauischen Infanterie Rgt. Nr. 87. Berlin 1882
  • Wacker, Peter: Das Herzoglich Nassauische Militär 1806-1866. Taunusstein 1998
  • Wacker, Peter: Die Formation und Uniformierung der nassauischen Truppen zur zeit der Schlacht Bei Waterloo. o. Jahr
  • Wacker, Peter: Archiv Nürnberg, Manuskripte und Studien. o. Jahr
  • Wacker, Peter: Das Herzoglich Nassauische Militär 1806- 1866 mit Uniformtafeln von Carl Jakob Frankenbach. Taunusstein 1985
     
© Napoleon Online - Letzte Aktualisierung am 16.01.2011
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