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Bayerische Infanterie 1812 (Teil 4)

 

Organisation der Linieninfanterie-Regimenter
und Leichten Infanteriebataillone

Durch den Armeebefehl vom 29. April 1811 wurde eine neue Struktur für die Linieninfanterie-Regimenter und Leichten Infanteriebataillone erlassen. Jedes Linieninfanterie-Regiment zählte 2 Feldbataillone zu je 6 Kompanien sowie 1 Reservebataillon mit 4 Kompanien. Die Kompanie umfasste 150 Mann, so dass ein Linieninfanterie-Regiment auf eine Sollstärke von 2.436 Mann kam. Die Kompanien der Feldbataillone wurden in 1 Grenadier-, 1 Schützen- und 4 Füsilierkompanien eingeteilt, in den Reservebataillonen existierten nur 4 Füsilierkompanien.

Die Bataillone der Leichten Infanterie bestanden aus 1 Karabinier-, 1 Schützen, 4 Füsilier- sowie 2 Reserve-Füsilierkompanien.

Die folgende Tabelle listet detailliert die Sollstärke von Offizieren, Unteroffizieren und Soldaten für Regimenter der Linieninfanterie und für die Bataillone der Leichten Infanterie auf:

 
Linieninfanterie-Regiment
Leichtes Infanteriebataillon
Stab
Oberst (Commandant)
1
-
Oberstlieutenant
1
1
Major
2
1
Adjutant
3
1
Junker
3
1
Regiments-Quartiermeister
1
-
Bataillons-Quartiermeister
-
1
Regiments-/Bataillonsauditor
1
1
Regimentschirurg
1
-
Bataillonschirurg
3
2
Chirurgischer Praktikant
3
2
Musikmeister und Hautboisten
13
11
Regimentstambour
1
-
Bataillonstambour
-
1
Profos
1
1
Büchsenmacher
1
1
Summe Stab
35
24
Alle Kompanien
Capitän 1. Klasse
6
3
Capitän 2. Klasse
10
5
Oberlieutenant
16
8
Unterlieutenant
16
8
Feldwebel
16
8
Furier
16
8
Sergent
32
16
Corporal
64
32
Hornist
4
2
Tambour
28
14
Gefreiter
144
72
Gemeiner
2.048
1.024
Summe Kompanien
2.400
1.200
Summe Einheit
2.435
1.224

Unter den Gefreiten sind die 16 Pioniere (Zimmermänner) für die Linieninfanterie bzw. 8 Pioniere (Zimmermänner) für die Leichte Infanterie gezählt.

Die Musik (Hautboisten) des Linieninfanterie-Regiments bestand aus 6 Klarinetten, 1 Flöte, 2 Fagott, 1 Posaune, 2 Hörnern und 1 Trompeter – für die türkische Musik kamen noch 1 große Trommel, 1 kleine Trommel, 2 Paar Tschinellen und 1 Halbmond hinzu. Die Musik der leichten Infanteriebataillone bestanden aus 4 Klarinetten, 1 Flöte, 2 Fagott, 1 Posaune, 2 Hörnern und 1 Trompete.

Das erste Feldbataillon eines Linieninfanterie-Regiments wurde durch den Oberst, das zweite Feldbataillon durch einen Major und das Reservebataillon vom Oberstlieutenant befehligt.

Im Felde bildeten 2 nebeneinander stehende Kompanien eine Division, so dass jedes Feldbataillon aus 3 Divisionen, diese wiederum aus insgesamt 6 Halbdivisionen, diese aus insgesamt 12 Pelotons (Zügen) und diese wiederum aus insgesamt 24 Sektionen (Halbzügen) bestand. Bei detachierter Schützenkompanie bildeten die Grenadier- bzw. Karabinierkompanie alleine eine Division. Die Infanterie rangierte in 3 Gliedern solange jeder Zug mindestens 10 Rotten stark blieb, wurde diese Grenze unterschritten bewegte sich die Infanterie in 2 Gliedern.

Als Fahnenbedeckung wurden von jeder Füsilierkompanie ein Unteroffizier sowie ein Gemeiner abgezogen.

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Literatur zur Bayerischen Infanterie 1812
  • Friedrich Münich „Geschichte der Entwicklung der bayerischen Armee seit zwei Jahrhunderten“. München 1864
  • „Unterricht in den Waffen-Uebungen für die Infanterie der königlich-baierischen National-Garde III. Klasse im Isar-Kreise“. München 1814
  • Th. Krauß „Geschichte der bayerischen Heeresabtheilung im Feldzuge gegen Russland 1812“. Augsburg 1857
  • Digby Smith „Armies of 1812“. Staplehurst 2002
  • „Rangliste der Königlich Bayerischen Armee für das Jahr 1811“. Osnabrück 1982
  • F. von Fabrice „Das königlich Bayerische 6. Infanterie-Regiments Kaiser Wilhelm, König von Preußen. II. Theil. 1805 bis 1835“. München 1896
  • Joseph Dauer „Das königlich Bayerische 10. Infanterie-Regiment Prinz Ludwig. 4. Band“. Ingolstadt 1901
  • Schubert „Geschichte des königlich Bayerischen 13. Infanterie-Regiment Kaiser Franz Josef von Österreich“.
  • K. Müller/L. Braun „Die Organisation, Bekleidung, Ausrüstung der Kgl. Bayer. Armee von 1806 bis 1906“. Reprint 1996
  • Oskar Bezzel „Geschichte des Königlich-Bayerischen Heeres unter König Max I. Joseph von 1806 bis 1825“. München 1933
  • J.B. Cantler „Der Bayerischen Armee sämtliche Uniformen von 1800-1873“. Schwarzbach 1972-1976
  • H. Knötel/M. Brauer „Uniformbogen 32, Bayern. Garde-, Linien- und leichte Infanterie 1804-1814“. Berlin
  • Richard Knötel „Uniformenkunde“. Rathenow 1890-1914
  • H. Knötel/M. Lezius „Deutsche Uniformen“. Sturm-Zigaretten-Album
  • M. Leyh „Die Feldzüge des Königlich bayerischen Heeres unter Max I. Joseph von 1805 bis 1815“. München 1933
  • F. Münich/L. Behringer „Die Uniformen der Bayerischen Armee 1682 bis 1848“. Reprint 1976
  • Kriegsarchiv „Der Bayerische Soldat im Felde. Erster Band“. München 1898
  • Paul Holzhausen „Die Deutschen 1812 in Russland“. Berlin 1912
     
© Napoleon Online - Letzte Aktualisierung am 08.07.2007
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