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Organisation der Linieninfanterie-Regimenter
und Leichten Infanteriebataillone
Durch den Armeebefehl vom 29. April 1811 wurde eine neue Struktur für die Linieninfanterie-Regimenter und Leichten Infanteriebataillone erlassen. Jedes Linieninfanterie-Regiment zählte 2 Feldbataillone zu je 6 Kompanien sowie 1 Reservebataillon mit 4 Kompanien. Die Kompanie umfasste 150 Mann, so dass ein Linieninfanterie-Regiment auf eine Sollstärke von 2.436 Mann kam. Die Kompanien der Feldbataillone wurden in 1 Grenadier-, 1 Schützen- und 4 Füsilierkompanien eingeteilt, in den Reservebataillonen existierten nur 4 Füsilierkompanien.
Die Bataillone der Leichten Infanterie bestanden aus 1 Karabinier-, 1 Schützen, 4 Füsilier- sowie 2 Reserve-Füsilierkompanien.
Die folgende Tabelle listet detailliert die Sollstärke von Offizieren, Unteroffizieren und Soldaten für Regimenter der Linieninfanterie und für die Bataillone der Leichten Infanterie auf:
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Linieninfanterie-Regiment |
Leichtes Infanteriebataillon |
Stab |
| Oberst (Commandant) |
1 |
- |
| Oberstlieutenant |
1 |
1 |
| Major |
2 |
1 |
| Adjutant |
3 |
1 |
| Junker |
3 |
1 |
| Regiments-Quartiermeister |
1 |
- |
| Bataillons-Quartiermeister |
- |
1 |
| Regiments-/Bataillonsauditor |
1 |
1 |
| Regimentschirurg |
1 |
- |
| Bataillonschirurg |
3 |
2 |
| Chirurgischer Praktikant |
3 |
2 |
| Musikmeister und Hautboisten |
13 |
11 |
| Regimentstambour |
1 |
- |
| Bataillonstambour |
- |
1 |
| Profos |
1 |
1 |
| Büchsenmacher |
1 |
1 |
| Summe Stab |
35 |
24 |
| Alle Kompanien |
| Capitän 1. Klasse |
6 |
3 |
| Capitän 2. Klasse |
10 |
5 |
| Oberlieutenant |
16 |
8 |
| Unterlieutenant |
16 |
8 |
| Feldwebel |
16 |
8 |
| Furier |
16 |
8 |
| Sergent |
32 |
16 |
| Corporal |
64 |
32 |
| Hornist |
4 |
2 |
| Tambour |
28 |
14 |
| Gefreiter |
144 |
72 |
| Gemeiner |
2.048 |
1.024 |
| Summe Kompanien |
2.400 |
1.200 |
| Summe Einheit |
2.435 |
1.224 |
Unter den Gefreiten sind die 16 Pioniere (Zimmermänner) für die Linieninfanterie bzw. 8 Pioniere (Zimmermänner) für die Leichte Infanterie gezählt.
Die Musik (Hautboisten) des Linieninfanterie-Regiments bestand aus 6 Klarinetten, 1 Flöte, 2 Fagott, 1 Posaune, 2 Hörnern und 1 Trompeter – für die türkische Musik kamen noch 1 große Trommel, 1 kleine Trommel, 2 Paar Tschinellen und 1 Halbmond hinzu. Die Musik der leichten Infanteriebataillone bestanden aus 4 Klarinetten, 1 Flöte, 2 Fagott, 1 Posaune, 2 Hörnern und 1 Trompete.
Das erste Feldbataillon eines Linieninfanterie-Regiments wurde durch den Oberst, das zweite Feldbataillon durch einen Major und das Reservebataillon vom Oberstlieutenant befehligt.
Im Felde bildeten 2 nebeneinander stehende Kompanien eine Division, so dass jedes Feldbataillon aus 3 Divisionen, diese wiederum aus insgesamt 6 Halbdivisionen, diese aus insgesamt 12 Pelotons (Zügen) und diese wiederum aus insgesamt 24 Sektionen (Halbzügen) bestand. Bei detachierter Schützenkompanie bildeten die Grenadier- bzw. Karabinierkompanie alleine eine Division. Die Infanterie rangierte in 3 Gliedern solange jeder Zug mindestens 10 Rotten stark blieb, wurde diese Grenze unterschritten bewegte sich die Infanterie in 2 Gliedern.
Als Fahnenbedeckung wurden von jeder Füsilierkompanie ein Unteroffizier sowie ein Gemeiner abgezogen. |
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Literatur zur Bayerischen Infanterie 1812
- Friedrich Münich „Geschichte der Entwicklung der bayerischen Armee seit zwei Jahrhunderten“. München 1864
- „Unterricht in den Waffen-Uebungen für die Infanterie der königlich-baierischen National-Garde III. Klasse im Isar-Kreise“. München 1814
- Th. Krauß „Geschichte der bayerischen Heeresabtheilung im Feldzuge gegen Russland 1812“. Augsburg 1857
- Digby Smith „Armies of 1812“. Staplehurst 2002
- „Rangliste der Königlich Bayerischen Armee für das Jahr 1811“. Osnabrück 1982
- F. von Fabrice „Das königlich Bayerische 6. Infanterie-Regiments Kaiser Wilhelm, König von Preußen. II. Theil. 1805 bis 1835“. München 1896
- Joseph Dauer „Das königlich Bayerische 10. Infanterie-Regiment Prinz Ludwig. 4. Band“. Ingolstadt 1901
- Schubert „Geschichte des königlich Bayerischen 13. Infanterie-Regiment Kaiser Franz Josef von Österreich“.
- K. Müller/L. Braun „Die Organisation, Bekleidung, Ausrüstung der Kgl. Bayer. Armee von 1806 bis 1906“. Reprint 1996
- Oskar Bezzel „Geschichte des Königlich-Bayerischen Heeres unter König Max I. Joseph von 1806 bis 1825“. München 1933
- J.B. Cantler „Der Bayerischen Armee sämtliche Uniformen von 1800-1873“. Schwarzbach 1972-1976
- H. Knötel/M. Brauer „Uniformbogen 32, Bayern. Garde-, Linien- und leichte Infanterie 1804-1814“. Berlin
- Richard Knötel „Uniformenkunde“. Rathenow 1890-1914
- H. Knötel/M. Lezius „Deutsche Uniformen“. Sturm-Zigaretten-Album
- M. Leyh „Die Feldzüge des Königlich bayerischen Heeres unter Max I. Joseph von 1805 bis 1815“. München 1933
- F. Münich/L. Behringer „Die Uniformen der Bayerischen Armee 1682 bis 1848“. Reprint 1976
- Kriegsarchiv „Der Bayerische Soldat im Felde. Erster Band“. München 1898
- Paul Holzhausen „Die Deutschen 1812 in Russland“. Berlin 1912
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08.07.2007 |
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